Weltreligionen halten Friedenstreffen in Assisi

“Durst nach Frieden“

Vertreter aller Weltreligionen versammeln sich am Sonntag zu einem dreitägigen Friedenstreffen in Assisi. Auch Papst Franzsikus wird zu einem ökumenischen Friedensgebet am Dienstag anreisen.

Der Papst in der Basilika Santa Maria degli Angeli bei Assisi / © Legnan Koula (dpa)
Der Papst in der Basilika Santa Maria degli Angeli bei Assisi / © Legnan Koula ( dpa )

Zu den Podien, Vorträgen und Gebeten werden in der mittelitalienischen Kleinstadt nach aktuellen Veranstalterangaben mehr als 500 Delegierte von neun Glaubensgemeinschaften und 12.000 weitere Teilnehmer erwartet. Papst Franziskus reist am Dienstag zu einem ökumenischen Friedensgebet der christlichen Konfessionen und zur Abschlusskundgebung aller Religionen an. Während der gesamten Zeit gelten hohe Sicherheitsvorkehrungen.

Atheisten und Religionsvertreter diskutieren

Eröffnet wird das Treffen am Sonntagnachmittag im Beisein von Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella und mit dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. aus Istanbul. Am Montag und Dienstagvormittag diskutieren die Religionsvertreter, aber auch Atheisten in 29 Podiumsveranstaltungen über Fragen des interreligiösen Dialogs, Globalisierung, gerechte Wirtschaft, Ökologie, Konfliktberichterstattung in den Medien, Terrorismus und Migration.

Das Gesprächsforum unter dem Motto "Durst nach Frieden", das von der katholischen Gemeinschaft Sant'Egidio organisiert wird, findet 30 Jahre nach der ersten derartigen Begegnung statt. 1986 lud Johannes Paul II. (1978-2005) unter dem Eindruck des Kalten Krieges nach Assisi ein. Seither richtete Sant'Egidio jährlich ein Friedenstreffen in wechselnden Städten aus.

Friedensgebet soll der Opfer weltweit gedenken

Papst Franziskus stößt am Dienstag zu der Veranstaltung. Vorgesehen ist ein Austausch mit dem orthodoxen Patriarchen Bartholomaios I., Anglikaner-Primas Justin Welby und dem syrisch-orthodoxen Patriarchen Ignatius Efrem II. Anschließend halten die Religionsgemeinschaften nach ihrer je eigenen Tradition ein Friedensgebet an unterschiedlichen Orten, bevor sie sich auf dem Platz vor der Basilika versammeln. Dabei soll der Opfer der Kriege weltweit gedacht und eine Friedensbotschaft verlesen werden.


Papst Franziskus und Bartholomaios I.  / © EPA/TOLGA BOZOGLU (dpa)
Papst Franziskus und Bartholomaios I. / © EPA/TOLGA BOZOGLU ( dpa )
Quelle:
KNA