CDU-Gruppierung setzt Familien auf die Agenda

Kinder als Keimzelle der Gesellschaft

Deutschland ist eines der kinderärmsten Länder der Welt. In nur sieben Staaten der Erde werden weniger Kinder geboren als in Deutschland. Wie man Plätze gut machen kann, darüber diskutierte der Kardinal-Höffner-Kreis im Düsseldorfer Landtag.

Autor/in:
Marcel Krombusch
Kinder sind unsere Zukunft / © Oliver Krato (dpa)
Kinder sind unsere Zukunft / © Oliver Krato ( dpa )

Für den Zusammenschluss aus kirchennahen CDU-Abgeordneten, Unternehmern und Journalisten ein willkommener Anlass, Kirche und Politik an einen Tisch zu bringen – wie Mitorganisator Thomas Sternberg betonte: "Für die Landespartei NRW will der Kardinal-Höffner-Kreis vor allen Dingen wieder eine Annäherung von evangelischer Sozialethik, katholischer Soziallehre und politischer Alltagsdiskussion. Das ist zwar eine kleine zarte Pflanze, die sich aber entwickelt".

Zuletzt diskutierte der Kreis im Juni mit dem Essener Bischof Franz-Josef Overbeck über aktuelle Wirtschaftsthemen, wie das umstrittene Freihandelsabkommen TTIP.

Ehemaliger Verfassungsrichter fordert Stärkung von Familien

Um den Themenkomplex Ehe, Familie und Kinder auf die Agenda zu bringen, lud der Kardinal-Höffner-Kreis am Donnerstag Professor Paul Kirchhof zur Diskussion. Der Direktor des Instituts für Finanz- und Steuerrecht setze sich bereits in seiner Zeit als Verfassungsrichter in Karlsruhe für die Besserstellung von Familien und Kindern ein. In seinem Vortrag "Ehe und Familie – Voraussetzung für die Überlebensfähigkeit unserer Gesellschaft" forderte der Vater von vier Kindern politische Maßnahmen für eine familienfreundliche Gesellschaft.

Dazu seien Reformen im Sozial- und Steuerrecht ebenso nötig, wie Verbesserungen der Wohnverhältnisse für junge Familien. Auch die Leistung von Müttern müsse nach dem Wunsch von Kirchhof künftig mehr gewürdigt werden: "Wir sollten beim Festakt zum dritten Oktober nach dem Präsidenten eine Mutter sprechen lassen", schlug Kirchhoff dem Plenum aus CDU-Abgeordneten, Unternehmern und Kirchenvertretern vor.

Fragen um Familienwahlrecht zum Thema machen

Auch das Familienwahlrecht solle nach Kirchhof wieder auf den politischen Debatten-Tisch. Ein Vorschlag, der auch beim Landtagsabgeordneten Thomas Sternberg auf Interesse stieß: "Ich fand es sehr bemerkenswert, dass Paul Kirchhof die spannenden Fragen um das Familienwahlrecht betont hat. Wie können wir es erreichen, dass wirklich jeder Mensch eine Stimme hat? Und zwar auch die Neugeborenen und die Kinder."


Thomas Sternberg / © Harald Oppitz (dpa)
Thomas Sternberg / © Harald Oppitz ( dpa )
Quelle:
DR