"Gemeinsam mit Papst Franziskus werden am Dienstag Vertreter der Weltreligionen und -kulturen in Assisi versammelt sein, um sich im Gebet für den in vielen Gebieten der Erde so bitter nötigen Frieden zu vereinen", erklärte Marx am Samstag in Bonn.
"Gerade angesichts der dramatischen Lage in der heutigen Welt, angesichts der tödlichen Konflikte, die uns erschüttern", laden die Bischöfe demnach ein, sich dem Gebet im privaten und öffentlichen Raum anzuschließen.
Flüchtlinge in Gebet einschließen
Auch Deutschland brauche "einen erneuerten Geist des Friedens", betonte Marx. "Denn auch in unserer Gesellschaft gibt es Spannungen und Unfrieden." Neben dem Gebet gelte es, Begegnung mit anderen Religionen zu suchen, "besonders mit den Muslimen". Es gelte, deutlich zu machen, dass Krieg und Gewalt ein Ende haben müssen, betonte Marx. "Schließen wir auch die Flüchtlinge in unser Gebet ein, die ohne Frieden nicht in ihre Heimat zurückkehren können."
Vom Sonntag bis Dienstag versammeln sich rund 500 Repräsentanten von neun Religionen sowie politische Verantwortungsträger in Assisi. Dazu zählen der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella und der Präsident der Zentralafrikanischen Republik, Faustin Archange Touadera. Aus Deutschland nehmen unter anderen Kardinal Walter Kasper und der frühere Aachener Bischof Heinrich Mussinghoff an Podiumsdiskussionen teil. Es ist das vierte Treffen dieser Art.
Historischer Ursprung des Treffens
Vor 30 Jahren, am 27. Oktober 1986, kamen auf Einladung von Papst Johannes Paul II. (1978-2005) mehr als 100 Vertreter aller großen Religionen in der mittelitalienischen Stadt zusammen. Gemeinsam legten sie ein feierliches Bekenntnis zum Frieden ab und verurteilten jegliche Gewalt im Namen der Religion. Seit dem ersten Weltfriedenstreffen lädt die katholische Gemeinschaft Sant'Egidio jährlich an wechselnden Orten zu interreligiösen Zusammenkünften im Geiste von Assisi ein.
Deutschland war bislang zweimal Gastgeber des Friedensgebets: 2003 in Aachen und 2011 in München. 2017 findet das Treffen in den Städten des Westfälischen Friedens von 1648, Münster und Osnabrück, statt.