Der als Sanierer berufene Kardinal Giuseppe Versaldi (73) wurde mit Wirkung zum 1. Oktober von Mariapia Garavaglia (69) abgelöst, die das Amt der Vorstandsvorsitzenden übernimmt. Das teilte das Presseamt des Heiligen Stuhls am Samstag mit. Die christdemokratische Politikerin Garavaglia amtierte 1993 bis 1994 als Gesundheitsministerin; von 1995 bis 2002 war sie Präsidentin des Italienischen Roten Kreuzes.
Kardinal Versaldi war im Februar 2013 von Benedikt XVI. (2005-2013) damit betraut worden, die Ordenseinrichtungen der "Söhne der Unbefleckten Empfängnis" wirtschaftlich wieder auf festen Boden zu stellen. Er sei in einer schwierigen Zeit angetreten, in der die Aufsicht des Heiligen Stuhls sich als besonders nötig erwiesen habe, so der Vatikan. Versaldi habe seine Aufgabe "mit großer Hingabe, Großherzigkeit und Intelligenz" ausgeübt.
Das fachlich renommierte, aber finanziell angeschlagene Istituto Dermopatico dell'Immacolata geriet in den vergangenen Jahren wiederholt in die Schlagzeilen. 2015 kam auch der Sanierer Versaldi in den Fokus italienischer Medien, die behaupteten, der Kardinal habe 30 Millionen Euro aus dem Haushalt der vatikanischen Kinderklinik Bambino Gesu für das Istituto Dermopatico dell'Immacolata abgezweigt. Die Klinik Bambino Gesu dementierte dies.