domradio.de: Ihr durftet gestern Abend in die Vatikanischen Gärten gehen und seid mit 1.500 Leuten in einer Kerzenprozession bis zur Grotte gepilgert. Was war das für ein Erlebnis?
Stephan Baur (domradio.de Reporter live vor Ort in Rom): Das war ein tolles Erlebnis! Man muss bedenken, dass dort vor Ort jede Menge Personal des Vatikans nötig war. Es war eine logistische Herausforderung, dass so spät dort noch 1.500 Menschen sein durften. Es war deshalb ein großes Geschenk für uns, dass der Vatikan dies überhaupt gestattet hat. Außerdem ist das für alle ein Ort, den niemand so richtig kennt. Da kommt man so schnell normal nicht rein. Am Abend durch die Gärten mit den ganzen Lichten zu laufen, war atmosphärisch eine tolle Geschichte. Besonders auch, weil wir da die Marianische Frömmigkeit wieder ein Stück nach vorn geholt haben. Weihbischof Schwaderlapp hat diese Prozession angeführt. Er hat dabei auf die Bedeutung der Grotte in den vatikanischen Gärten aufmerksam gemacht, denn sie erinnert an die Mariengrotte in Lourdes.
domradio.de: Papst Benedikt wohnt ja im Vatikan in der Nähe der Grotte. Hat er denn gestern aus dem Fenster geschaut und Euch gewunken?
Baur: Wir haben alle geschaut, aber er war nicht da. Wahrscheinlich hatte er anderes zu tun.
domradio.de: Was sagen denn die Pilger zu der ganzen Sache?
Baur: Die Pilger waren begeistert. Manche hatten fast Tränen in den Augen und waren völlig beeindruckt, weil es so schön war. "Wunderbar", "fantastisch" und "einmalig" waren die häufigsten Bezeichnungen dafür. Außerdem zeigten sich fast alle Teilnehmer von der Stimmung begeistert. Den Vatikan einmal nicht nur als Touristen zu besuchen, sondern tief im Gebet, fanden viele eindrucksvoll.
Das Interview führte Renardo Schlegelmilch.