Der Berliner Erzbischof Heiner Koch dankte ihm in einem Schreiben für "jahrzehntelange Treue zur Kirche". Im Namen der Sächsischen Landesregierung würdigte Sozialministerin Barbara Klepsch (CDU) Meyers Engagement für den Freistaat.
"Starke Stimme" der deutschen Katholiken
Bei einem Festakt nannte Klepsch es ein "großes Glück", dass der damalige Ministerpräsident Kurt Biedenkopf (CDU) Meyer 1990 nach Sachsen geholt habe. Als Minister für Wissenschaft und Kunst habe Meyer "den Grundstein gelegt für einen der stärksten Hochschulstandorte Deutschlands". Zudem habe er dafür gesorgt, dass Kultur zur "kommunalen Pflichtaufgabe" geworden sei. Besondere Verdienste habe Meyer sich überdies um die Förderung der sorbischen Kultur erworben, so Klepsch. Sie würdigte Meyer auch als "starke Stimme" der deutschen Katholiken gegenüber Bund, EU und Vatikan in seiner Zeit als ZdK-Präsident.
Koch schrieb, zu Meyers Verdiensten als ZdK-Präsident gehöre es, den ersten bundesweiten Ökumenischen Kirchentag 2003 in Berlin mit auf den Weg gebracht zu haben. Der Erzbischof würdigte überdies dessen Wirken als Vorsitzender des Trägervereins der Katholischen Akademie in Berlin. Dabei setze er sich derzeit für eine tragfähige Grundlage der Akademiearbeit in den kommenden Jahren ein.
Sorge um Zusammenlegungen
Koch sprach auch Meyers Kritik an den laufenden Zusammenlegungen von Kirchengemeinden des Erzbistums und an den vorliegenden Planungen zu einem Umbau der Sankt-Hedwigs-Kathedrale an. Beide Projekte hatte Kochs Amtsvorgänger, Kardinal Rainer Maria Woelki, eingeleitet.
Erzbischof Koch versicherte, er habe Meyers Stellungnahmen dazu aufmerksam gelesen und in seine Meinungsfindung einbezogen. "Aus diesen Schreiben spricht die aufrichtige Sorge um die Kirche", betonte der Erzbischof. Der Direktor der Katholischen Akademie in Berlin, Joachim Hake, bescheinigte Meyer "starke Urteilskraft" und die Bereitschaft zu klaren Worten.
Frühes Engagement für die Kirche
Der gebürtige Rostocker Meyer engagierte sich schon zu DDR-Zeiten in der katholischen Kirche. In den 70er Jahren gehörte der Professor für Sprachwissenschaft der Dresdner Pastoralsynode an, anschließend arbeitete er im Ost-Berliner Pastoralrat mit. Nach der Wende wurde er Vorsitzender des "Gemeinsamen Aktionsausschusses katholischer Christen in der DDR" und ins ZdK berufen.
Zu dieser Zeit ernannte Lothar de Maiziere (CDU) ihn zum Wissenschafts- und Bildungsminister in der letzten DDR-Regierung. Von 1990 bis 2002 war er anschließend Sächsischer Minister für Wissenschaft und Kunst. Das ZdK, die höchste Vertretung der katholischen Laien in Deutschland, führte Meyer von 1997 bis 2009. Er war der erste Ostdeutsche in dieser Position.