Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) zeigt sich über die Ablehnung einer umstrittenen Empfehlung zur Leihmutterschaft in der Parlamentarischen Versammlung des Europarats (PACE) erleichtert. "Von der Empfehlung wäre ein grundsätzlich falsches Signal der Akzeptanz von Leihmutterschaft ausgegangen", erklärte ZdK-Präsident Thomas Sternberg im ZdK-Hauptausschuss am Freitag in Bonn. Um die Rechte von Frauen und Kindern zu schützen, sei ein Verbot der Leihmutterschaft notwendig. Daran müsse in Deutschland festgehalten werden.
Einführung von Richtlinien überdenken
Der Sozial- und Gesundheitsausschuss des Europarates hatte im September einen umstrittenen Vorschlag abgelehnt, der der Legalisierung bestimmter Formen von Leihmutterschaft auf europäischer Ebene zugestimmt hätte. Zugleich wurden jedoch Empfehlungen der belgischen Berichtsautorin Petra de Sutter (Grüne) angenommen, die den Ministern des Europarats nahelegen, die Einführung von "Richtlinien für den Schutz von Kinderrechten bei Leihmutterschafts-Arrangements" zu überdenken. Diese Empfehlungen wurden in einer knappen Abstimmung am Dienstag von der PACE abgelehnt.
47 europäische Staaten sind Mitglied im Europarat. PACE war das erste parlamentarische Gremium auf europäischer Ebene nach dem Zweiten Weltkrieg. Heute versammelt sie 318 Parlamentarier und ebenso viele Stellvertreter. Die Deutsche Delegation besteht aus 18 Bundestagsabgeordneten und wird vom CDU-Abgeordneten Axel Fischer geleitet.