Jude Law, britischer Schauspieler und Hauptdarsteller der Serie "The Young Pope", wünscht sich eine "Revolution, die in unser Inneres geht: eine spirituelle." Eine solche Revolution könnte etwas sein, was "wir wirklich brauchen, denn Frieden und Harmonie beginnen in uns drin", sagte er der "Welt" am Freitag. Die Serie, in der Law den ersten amerikanischen Papst der Geschichte spielt, startet am heutigen Freitag beim Bezahlsender Sky.
Der von ihm dargestellte Papst beruhe nicht auf einem historischen Vorbild, so der Schauspieler. Die Serie solle auch nicht provozieren. "Wir wollten uns über den Glauben nicht lustig machen, die Kirche nicht verdammen", betonte Law. "Was wir wollen, ist, den Deckel von dieser Institution zu heben und deren Regeln sichtbar zu machen." Im Zentrum stehe ein Widerspruch zwischen der Institution Kirche und ihrem höchsten Vertreter. "Das ist wahrscheinlich der Grund für die anhaltende Faszination mit der katholischen Religion."
Großer Respekt vor der Kirche
Papst Franziskus sei für ihn "ein außergewöhnlicher Papst", so der Brite, der bereits mehrfach für den Oscar nominiert wurde. Auch beeindrucke ihn "die riesige Masse an Kunstwerken, welche die katholische Kirche in Rom inspiriert und in Auftrag gegeben hat". Er sehe die Kirche "fast als eine Art Theater. Sie war der erste Ort, wo Kostüme und Lichteffekte mit großer Wirkung verwendet wurden." Insofern habe er "großen Respekt" vor der Kirche.
Die Vorstellung, einen Papst zu spielen, habe ihn zunächst nervös gemacht, räumte Law ein. "Ich habe wieder in die Bibel geschaut, was ich seit der Schule nicht mehr getan hatte." Sein persönlicher Glaube befinde sich stets in einer Entwicklung, fügte er hinzu. So habe er sich mit dem Buddhismus, katholischer sowie islamischer Literatur befasst; derzeit interessierten ihn "Animismus und heidnische Traditionen". Für ihn sei es indes "unvorstellbar", so Law, sich an die Regeln eines religiösen Führers zu halten.