Das Kunstwerk wurde bereits am Tag seiner Entdeckung in Rekordzeit von römischen Reinigungskräften wieder entfernt. "Es war ein Fehler, es zu zerstören, wie traurig", zitiert die italienische Tageszeitung "Corriere della Sera" den katholischen Geistlichen Amerigo Ciani. Protest gegen das schnelle Verschwinden hatte sich vor allem in den Sozialen Medien geregt, wo sich das am Mittwoch aufgetauchte Werk schnell weiterverbreitete.
Papst setzt Friedenszeichen
Auf dem Graffito behält ein Schweizergardist die Straße im Blick, während Papst Franziskus auf einer Leiter steht und über einem Schaufenster an der Wand des vatikannahen Viertels Borgo Pio seine Version des "Tic Tac Toe"-Spiels pinselt. Der Papst hat auf dem Bild soeben das dritte rote Peace-Zeichen in eine Reihe gesetzt.
Er habe damit ein "eindeutiges Zeichen an die Menschheit" zum Einsatz des Papstes für Frieden setzen wollen, erklärte der Streetart-Künstler Mauro Pallotta (42). Der Wache schiebende Gardist symbolisiere eine zunehmende "Verbotskultur gegenüber dem Richtigen und Guten". Im Papst sieht der Künstler eine "charismatische Figur, die viele auch skeptische und glaubenslos gewordene Menschen dem Glauben wieder annähert".
Künstler präsentierte Papst als Superman
Pallotta, der von einigen als ein "römischer Banksy" gesehen wird, hatte bereits 2014 mit einem Papst-Graffiti im Borgo Pio für Aufmerksamkeit gesorgt. Sein erstes Werk zeigte Franziskus als Superman. Beide Bilder fertigte der Künstler auf Papier vor, um sie dann an die Hauswand im Borgo zu kleben. Eine Version des Superman-Papstes auf Leinwand überreichte er Franziskus nach eigener Aussage bei einer Generalaudienz. Der Papst sei ihm erfreut erschienen, habe aber nichts dazu gesagt.