Am Samstagabend ist in Köln Museumsnacht

Eine Nacht in der Kirche

Erkundungstouren in der Domschatzkammer und ungewöhnliche Klänge in der Cäcilien-Kirche: Bei der Museumsnacht am Samstag öffnen Kölner Museen und Ausstellungen abends und nachts ihre Türen. Ein domradio.de-Interview über das kirchliche Angebot.

Museumsnacht 2015 im Museum Schnütgen / © Taimas Ahangari
Museumsnacht 2015 im Museum Schnütgen / © Taimas Ahangari

domradio.de: Ist es für Sie auch etwas Besonderes, abends ins Museum zu gehen?

Julia Weiland (Organisationsteam Kölner Museumsnacht): Absolut. Es ist total schön von der Atmosphäre her und gerade bei der Museumsnacht so viel Zeit zu haben und sich so viel anschauen zu können. Das Ticket gilt für 47 Stationen, die über die verschiedenen Bustouren verbunden werden, und dann hat man die Möglichkeit, sich den ganzen Abend Zeit zu nehmen und in Ruhe Eindrücke sammeln zu können.

domradio.de: Ist der Dom auch Teil der Museumsnacht?

Weiland: Die Domschatzkammer und die Domgrabung sind dabei. In der Domschatzkammer führen Kunsthistoriker durch die Sammlung und in der Domgrabung gibt es eine freie Erkundungstour. Da kann man selbst durch die Grabung laufen. Man muss aber keine Angst haben, sich zu verlaufen. Denn dort sind Mitarbeiter, die einem den Weg weisen.

domradio.de: Bleiben wir direkt im kirchlich-religiösen Bereich: Wenn man ins Rautenstrauch-Joest-Museum geht, dann kann man etwas zum Pilgern entdecken...

Weiland: Ja, das Rautenstrauch-Joest-Museum zeigt die Ausstellung "Pilgern. Sehnsucht nach Glück?" und beschäftigt sich mit der zentralen Frage: Was bringt Millionen Menschen jedes Jahr auf den Weg? Wohin pilgern sie? Wie reisen sie: Zu Fuß oder mit dem Flugzeug? Finden sie am Ende ihr Glück, wenn sie gepilgert sind?

domradio.de: Das Museum Schnütgen möchte ich noch rausgreifen. Da gibt es mittelalterliche Skulpturen zu sehen, die mit Elektrosounds gezeigt werden?

Weiland: Das ist eine ganz besondere Kombination, auch in diesem Jahr wieder. Das Schnütgen wird vom Kölner Label Noorden bespielt. Kombiniert wird das Ganze mit verschiedenen Bildwelten, die sich in der Cäcilien-Kirche spannen und eine total schöne und ungewohnte Atmosphäre schaffen.

domradio.de: Haben Sie einen persönlichen Geheimtipp?

Weiland: Das ist eine superschwierige Frage - dadurch, dass wir in diesem Jahr so viele Stationen haben. Ich selbst würde unter anderem die Ausstellung von Willy Fleckhaus im MAKK (Museum für angewandte Kunst Köln) empfehlen. Mein ganz zentraler Tipp ist aber, vorher einen Blick ins Programm zu werfen, um sich die persönlichen Highlights rauszusuchen und eine Tour zusammenzustellen. Damit man weiß, wo man an dem Abend hin möchte - denn um 2.59 Uhr ist Schluss.

Das Interview führte Renardo Schlegelmilch.


Quelle:
DR