Jerusalems Bürgermeister will muslimische Gebetsrufe drosseln

Lärmbelästigung durch Gebetsrufe?

Jerusalemer hatten sich über Lärmbelästigung durch Gebetsrufe beschwert. Nun will der Bürgermeister der Stadt via Gesetz die Lautstärke regulieren lassen. Jerusalem ist kein Einzelfall für Streitereien.

Muslime beim Gebet / © Fredrik von Erichsen (dpa)
Muslime beim Gebet / © Fredrik von Erichsen ( dpa )

Der Bürgermeister von Jerusalem, Nir Barkat, will die Lautstärke von muslimischen Gebetsrufen regulieren lassen. Er wies seinen Büroleiter an, in Zusammenarbeit mit der Polizei einen Plan zur Durchsetzung der Lärmverordnung auszuarbeiten, berichtete der israelische Sender "i24" am Donnerstag. Bewohner hatten zuvor vor Barkats Haus gegen die Lärmbelästigung durch Moscheen demonstriert.

Eine Reihe von Moscheen verwende nicht-autorisierte Lautsprechersysteme, deren Lautstärke und Nutzungszeiten gegen das Gesetz verstießen, so Barkat laut Bericht. Anwohner würden durch den Lärm gestört und in ihrer Lebensqualität geschädigt.

In Jerusalem und Jaffa südlich von Tel Aviv kam es in den vergangenen Jahren wiederholt zu Streit wegen zu lauter Religionsausübung. Juden hatten sich wiederholt über Lärm aus Moscheen und Kirchen beklagt. 2011 hatten Abgeordnete der Partei "Israel Beitenu" (Unser Haus Israel) einen Gesetzesentwurf eingereicht, welcher den verschiedenen Religionsgemeinschaften verbieten wollte, mittels Lautsprecheranlagen zum Gebet zu rufen.


Quelle:
KNA