Das schreibt die französische Sektion der von Rom getrennten traditionalistischen Bruderschaft in ihrem Newsletter. Die Gemeinsame Erklärung zum 500. Jahrestag der "Revolte Luthers gegen die katholische Kirche sei ein "veritabler Skandal", so der Distriktobere Christian Bouchacourt. Historische Fehler, schwerste Schädigungen für die katholische Lehre und ein "falscher Humanismus, der Quelle so vielen Übels ist", seien in dieser Erklärung aneinandergereiht.
Die Piusbrüder werfen Papst Franziskus vor, "unter dem trügerischen Vorwand der Nächstenliebe und einer gekünstelten und illusorischen Einheit" den katholischen Glauben "auf dem Altar des Ökumenismus zu Opfern", der "das Heil der Seelen" gefährde. "Allergrößte Irrtümer" und die "Wahrheit Jesu Christi" würden mit demselben Maß gemessen.
Luther habe Lehre der Eucharistie zerstört
Die Erklärung schließt, dass Martin Luther einen "diabolischen Hass auf den Papst" und "eine Verachtung des heiligen Messopfers" an den Tag gelegt habe. Auch habe er die Lehre von der Eucharistie zerstört, die Seelen von der Jungfrau Maria abgekehrt und die Existenz des Fegefeuers geleugnet. "Wir Katholiken", so die Piusbrüder, "wollen, dass die Protestanten in den einen Schoß Christi zurückkehren, der die katholische Kirche ist, und wir beten in diesem Anliegen".
Die traditionalistische Priesterbruderschaft St. Pius X. ist seit 1988 von Rom getrennt. Papst Benedikt XVI. (2005-2013) nahm 2009 Aussöhnungsgespräche auf. Im Frühjahr 2012 kam der Prozess scheinbar zum Stillstand. Im September 2015 erklärte Papst Franziskus überraschend, er "vertraue darauf, dass in naher Zukunft Lösungen gefunden werden können, um die volle Einheit mit den Priestern und Oberen der Bruderschaft wiederzugewinnen". Im April 2016 traf Franziskus persönlich mit dem Leiter der Piusbrüder, Bernard Fellay, zusammen.