St. Olav in Trondheim wird eingeweiht

Für eine wachsende Gemeinde

Sie war baufällig und wurde zu klein für die Gottesdienstbesucher. Die alte St. Olav Kirche in Trondheim. Nun wurde innerhalb eines Jahres eine neue, größere Kirche gebaut. Am Samstag wird sie eingeweiht.

Autor/in:
Melanie Trimborn
Der Neubau der St. Olav Domrkirche in Trondheim (Bonifatiuswerk)
Der Neubau der St. Olav Domrkirche in Trondheim / ( Bonifatiuswerk )

Die norwegische Stadt Trondheim ist bekannt als Pilgerziel und Touristenmagnet. Die Stadt, die nach Oslo und Bergen die drittgrößte Stadt Norwegens ist, ist nicht nur ein Pilgerort für viele Christen aus aller Welt, sondern auch die Zahl der Katholiken vor Ort nimmt immer mehr zu. Während in Deutschland die Zahl abnimmt, wächst in ganz Nordeuropa die katholische Kirche. In Norwegen sogar um 12 Prozent im Jahr.

In Trondheim führte das dazu, dass die Kirche St. Olav zu klein wurde. Zudem musste die von den Trondheimern liebevoll aufgrund des Aussehens "Schwimmbad" benannte, baufällige Kirche abgerissen werden. Also fiel die Entscheidung: Die vielen Gläubigen brauchen eine neue Kirche. Innerhalb eines Jahres wurde die Kirche gebaut. Der Kirchenbau (hier in der Webcam) aus Stein erinnert architektonisch an frühchristliche Kirchen wie die Santa Sabina in Rom, erklärt das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken auf seiner Internetseite, das den Bau mit unterstützte.

Ort der Begegnungen

Der Generalsekretär des Bonifatiuswerk Monsignore Georg Austen findet am Kirchbau besonders einen Ort der Begegnung. Denn die Kirche entsteht mit einem integrierten Gemeindezentrum. Es sei ein Ort, an dem "Menschen sich nach den Gottesdienst nicht nur zum Kirchenkaffee treffen, sondern wo auch die Gelegenheit gegeben wird zum Religionsunterricht, zum Erstkommunions- und Firmunterricht", erklärt er am Samstag gegenüber domradio.de.

Unmittelbar am Fluss Nidelva steht das neue Gebäude. Direkt daneben grenzen der Stadtpark und die Hauptstraße Trondheims an. Einen Katzensprung entfernt steht der protestantische Nidarosdom, in dem sich das Grab des Nationalheiligen Olav befindet.

Spenden deutscher Katholiken

Der Neubau kostet rund 12,5 Millionen Euro und wird durch das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken mit 3,7 Millionen Euro unterstützt. Mit seiner Bau-, Verkehrs-, Kinder- und Glaubenshilfe fördert es Projekte in Deutschland, Nordeuropa und dem Baltikum.

Die rund 5.000 Mitglieder der Gemeinde St. Olav stammen aus über 80 Nationen, in den 1970er Jahren waren sie gerade einmal wenige hundert. Mittlerweile sind die Gemeindemitglieder zu 85 Prozent Migranten und zu 15 Prozent haben sie norwegische Wurzeln, erklärt Austen. "Hier finden wir gelebte Integration. Das ist natürlich ein schönes Zeichen des Aufbruchs, dass eine materiell arme Kirche in einer Minderheitensituation ein gutes Beispiel für andere ist."


Plan der Bischofskirche in Trondheim (Bonifatiuswerk)

Der Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, Monsignore Austen, übergibt ein Relief der Heiligen Familie an die Kirchenvertreter Trondheims (Bonifatiuswerk)
Der Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, Monsignore Austen, übergibt ein Relief der Heiligen Familie an die Kirchenvertreter Trondheims / ( Bonifatiuswerk )
Quelle:
DR