Die Rede Jesu, in der die Armen und Friedfertigen seliggepriesen werden, sei aus filmischer Sicht sein "Lieblingsmoment in der Geschichte des Lebens Christi", sagte Wenders, der auch Ehrendoktor der Theologischen Fakultät Fribourg ist.
Die lange Jüngerbelehrung, die das Matthäus-Evangelium in drei Kapiteln (Mt 5-7) überliefert, würde er am liebsten in Echtzeit darstellen, so Wenders: "erst der Aufstieg, dann setzen sie sich hin, und dann fängt er an, mit ihnen zu reden, und dann geht es zum Schluss vielleicht auch wieder den Berg hinunter".
Aus dem Thema der Geburt Jesu würde er sich eher raushalten, weil "das Weihnachtsfest und die Weihnachtsmythologie so einen Film doch zu sehr überschatten würden", bekannte Wenders. "Aber das Leiden Christi und auch die Wiederauferstehung, das würde mich schon interessieren."
Umwelt-Enzyklika "Laudato si": eines der "umfassendsten und ehrlichsten" Dokumente
Lob bekundete Wenders für die Umwelt-Enzyklika "Laudato si" von Papst Franziskus. Das Dokument sei eines der "umfassendsten und ehrlichsten" zu diesem Thema. Franziskus habe das Problem der leidenden Natur mit dem Problem der leidenden Menschen verbunden.
"Wie die beiden zusammengehören, ist, glaube ich, vielen Menschen erst jetzt klar geworden", so der Regisseur.
Für die Live-Übertragung der Eröffnungsfeiern des Heiligen Jahres am 8. Dezember 2015 hatte der Vatikan Wenders um Mitwirkung gebeten.
Nach eigenen Angaben beriet er den vatikanischen Fernsehdienst künstlerisch bei der Kameraführung während der Öffnung der Heiligen Pforte. Ihm sei wichtig gewesen, dass dieser symbolische Akt "so schön wie möglich gefilmt" wurde.