In vielen Gemeinden führt das Ewige Gebet eher ein Nischendasein. So ist es zum Beispiel für viele Menschen schwierig, unter der Woche tagsüber die Gebetszeiten in den Kirchen zu besuchen. Zeitgemäße Ideen und Anregungen laden dazu ein, das Ewige Gebet neu zu entdecken und beleben.
So führen beispielsweise einige Gemeinden das Ewige Gebet in Form einer Gebetskette durch: In den Stunden, in denen erfahrungsgemäß niemand in die Kirche kommen kann, wird das Gebet Gemeindemitgliedern zu Hause oder am Arbeitsplatz für die Frühstücks- oder Mittagspause anvertraut. So können auch alte und kranke Menschen daran teilnehmen und in diesen Zeiten stellvertretend für die Gemeinde beten.
Verteilung auf Gemeinden und Kirchenjahr
Viele Bistümer, so auch das Erzbistum Köln, haben das Ewige Gebet über ein Jahr auf die Kirchengemeinden des Bistums verteilt. Am 1. Januar 2017 beginnt das Ewige Gebet des neuen Jahres im Kölner Dom. Jede Kirchengemeinde feiert es an einem bestimmten Tag, an dem das Allerheiligste in der Kirche ausgesetzt wird. Die Gläubigen werden eingeladen, an Gebetsstunden teilzunehmen.
Manche Gemeinden machen das 24 Stunden so. Ein solcher Tag des Ewigen Gebets wird meist mit einer Hl. Messe begonnen und endet mit einer feierlichen Andacht am Abend.
Termine in den Kirchen des Erzbistums 2017
Die Termine für das Ewige Gebet in den Kirchen sind auf unterschiedliche Weise geregelt. Viele Gemeinden haben einen festen Kalendertag, andere feiern den Tag an einem festgelegten Wochentag vor oder nach dem Patrozinium. Dadurch fällt der Termin jedes Jahr auf einen anderen Kalendertag.
Wegen des variablen Ostertermins liegen auch die Feste des liturgischen Kalenders jedes Jahr auf unterschiedliche Kalenderdaten. Daher wird im Amtsblatt jedes Jahr ein aktuelles chronologisches Kalendarium mit den Terminen des Ewigen Gebets veröffentlicht. Den Kalender für das Jahr 2017 können Sie am Ende dieser Seite als PDF herunterladen.
Geschichte des Ewigen Gebets
Seit dem 10. Jahrhundert entstand in Klöstern die Tradition, in einer Kapelle den Leib Christi in Gestalt der Hostie zu verehren. Aus der Gebetsform der Anbetung entwickelte sich das Ewige Gebet vor dem in der Monstranz ausgesetzten Altarsakrament. Um die Präsenz Christi in der Welt ständig gegenwärtig zu halten und sich immer daran zu erinnern, führte man die Anbetung zu jeder Tages- und Nachtstunde ein.
In Deutschland wurde das Ewige Gebet von Johann Philipp von Walderdorff (1701–1768) eingeführt.