Angelus-Gebet am vierten Adventssonntag

"Gnade der Liebe, Demut und Zärtlichkeit"

Papst Franziskus hat an die Gläubigen appelliert, für das "wahre Weihnachten" einzutreten und Maria uns Josef als Vorbild zu nehmen. Beim Angelus-Gebet rief er zudem besonders zum Gebet für die Opfer des Krieges im Kongo auf. 

Angelus-Gebet am vierten Adventssonntag / © Claudio Peri (dpa)
Angelus-Gebet am vierten Adventssonntag / © Claudio Peri ( dpa )

Papst Franziskus ermunterte dazu, noch vor Weihnachten eine Krippe aufzusuchen. In diesen Tagen gehe es darum, innezuhalten und Ruhe einkehren zu lassen, sagte der Papst am Sonntag beim traditionellen Angelus-Gebets auf dem Petersplatz. Dazu sollten sich die Gläubigen in die Rolle von Maria und Josef hineinversetzen und die Mühen, die Freude nachempfinden, aber auch die Angst der beiden davor, in Bethlehem keine Unterkunft zu finden, so der Papst. Dabei helfe eine Krippe sehr.

Jeder müsse sich fragen, ob er Gott ebenso vorbehaltlos zur Verfügung stehe, wie Maria und Josef. "Versuchen wir in das wahre Weihnachten einzutreten, das von Jesus, um die Gnade dieses Festes zu empfangen", sagte Franziskus weiter. Dies sei die Gnade der Liebe, der Demut und der Zärtlichkeit"

Gebete für Menschen im Kongo

Vor seinem morgigen Treffen mit dem Vorsitzenden der Kongolesischen Bischofskonferenz, Marcel Utembi Tapa, forderte Franziskus eine friedliche Beilegung des Konflikts im Kongo. Der Pontifex rief zum Gebet für den Dialog in dem zentralafrikanischen Land auf. Es gelte, "jede Form von Gewalt zu verhindern" und für das Gemeinwohl einzutreten, so Franziskus. Die katholischen Bischöfe im Kongo versuchen zwischen der Opposition und den Anhängern von Präsident Joseph Kabila zu vermitteln.

In dem zweitgrößten Flächenstaat Afrikas sorgte die unklare politische Lage zuletzt wiederholt für Spannungen. Am Montag endet die zweite Legislaturperiode des seit 2001 amtierenden Staatspräsidenten Joseph Kabila. Eine dritte Amtszeit des 45-Jährigen wäre verfassungswidrig. Ursprünglich sollte am 27. November ein Nachfolger für Kabila gewählt werden. Dessen Anhänger plädierten für einen neuen Termin im April 2018; bis dahin solle Kabila im Amt bleiben. Vertreter der Opposition sprachen sich dagegen aus.

Die katholischen Bischöfe des Landes setzten ihre Teilnahme am "nationalen Dialog" zur Vorbereitung der Präsidentschaftswahlen aus. Wenig später betraute sie Kabila damit, zwischen den verfeindeten Parteien zu vermitteln. Die katholische Kirche, der rund die Hälfte der Kongolesen angehört, gilt als wichtige Mittlerin in dem Land, das 1960 seine Unabhängigkeit von Belgien erlangte.

Dank für Glückwünsche

Papst Franziskus bedankte sich zum Abschluss des Angelus-Gebets für die Glückwünsche zu seinem 80. Geburtstag. Er wolle allen Personen und Institutionen danken, die ihm ihre Glückwünsche übermittelt hätten, sagte er. Franziskus hatte zu seinem 80. Geburtstag am Samstag mehr als 70.000 Glückwunsch-E-Mails bekommen. Der Vatikan hatte dazu eigene eine E-Mail-Adresse in sieben Sprachen eingerichtet. Der Papst hatte sich bereits am Samstag via Twitter bedankt:

 


Quelle:
KNA