Ergebnisse einer aktuellen Umfrage zur Kirchensteuer

Mehrheit gegen Kirchensteuer-Einzug durch Staat

Über die Hälfte der Deutschen sind gegen die Kirchensteuer, die durch den Staat eingezogen wird. Laut aktueller Umfrage sind 65 Prozent der Deutschen dagegen. Die deutschen Bischöfe sprechen dagegen von einem "stabilen Verfahren".

Kirchensteuer: In Deutschland müssen Katholiken zahlen (dpa)
Kirchensteuer: In Deutschland müssen Katholiken zahlen / ( dpa )

65 Prozent der Deutschen sind dafür, dass der Einzug der Kirchensteuer durch den Staat abgeschafft wird. 16 Prozent wollen laut einer INSA-Umfrage für die "Bild"-Zeitung (Montag) die bisherige Praxis beibehalten; 19 Prozent machten keine Angaben.

Die katholische Deutsche Bischofskonferenz erklärte dazu auf Anfrage in Bonn, das Einzugsverfahren der Kirchensteuer sei "ein stabiles Verfahren, das seit langem bewährt ist". Die Kirchen sähen keinen Anlass für Änderungen. Pressesprecher Matthias Kopp betonte, die Kirchensteuerverwaltung sei den Kirchen von staatlicher Seite angeboten worden. Für die staatliche Finanzverwaltung sei der Aufwand durch die Anknüpfung der Kirchensteuer an die Einkommensteuer überschaubar. Die Kirchen zahlten dafür eine Pauschale, die zwischen zwei und vier Prozent des Kirchensteueraufkommens liege. Sie sei "mindestens kostendeckend."

Umfrage der "Bild"-Zeitung

Für die Umfrage wurden 2.148 Personen befragt. Unabhängig, ob christlich (676 von 1.095) oder konfessionslos (618 von 857), immer sprach sich eine Mehrheit gegen die Einziehung der Kirchensteuer durch den Staat aus.

In Deutschland ist die Kirchensteuer eine verpflichtende Abgabe der Kirchenmitglieder an ihre Kirche. Die Höhe legt die Kirchenleitung fest, das jeweilige Landesparlament setzt sie in Kraft. Die Kirchensteuer beträgt in der Regel neun Prozent der Lohn- oder Einkommensteuer, in Baden-Württemberg und Bayern sind es acht Prozent. Die Kirchen finanzieren aus den Einnahmen vor allem die laufenden Kosten für ihr Personal in Seelsorge, Schulen und sozialen Einrichtungen.

 

Quelle:
KNA