Vorsitzender der Türkischen Gemeinde beklagt "latenten Rassismus"

Sofuoglu beobachtet antimuslimische Tendenzen

Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Gökay Sofuoglu, beklagt antimuslimische Tendenzen. Zudem sieht er es auch als falsch an, dass die Kölner Polizei den Begriff "Nafri" für Nordafrikaner verwendet habe.

Gökay Sofuoglu / © Gregor Fischer (dpa)
Gökay Sofuoglu / © Gregor Fischer ( dpa )

"Muslime, die seit Jahren in Deutschland leben und gut integriert sind, werden bewusst mit Einzeltätern gleichgesetzt, die Anschläge verüben", sagte Sofuoglu der "Heilbronner Stimme" und dem "Mannheimer Morgen" (Donnerstag). Die öffentliche Wahrnehmung in Deutschland sei antimuslimisch geworden. Er stelle generell fest, dass ein "latenter Rassismus" eine Legitimation bekommen habe. So sei es auch falsch gewesen, dass die Kölner Polizei den Begriff "Nafri" für Nordafrikaner verwendet habe.

Der Kölner Polizeipräsident Jürgen Mathies hatte die Verwendung des Abkürzung "Nafri" in einer Twitternachricht in der Silvesternacht bedauert. Dieser Begriff sei nicht für die Öffentlichkeitsarbeit gedacht. Er sei aber nicht diskriminierend gegenüber Menschen aus Nordafrika gemeint. Vielmehr handele es sich um ein seit 2013 polizeiintern verwendetes Kürzel, das synonym für junge kriminelle und gewaltbereite nordafrikanische Männer verwendet werde.


Quelle:
epd