Eine Verlegung des Botschaftssitzes nach Jerusalem wäre "gegen internationales Recht und Diplomatie" und würde negative Auswirkungen auf den Friedensprozess haben, erklärte ein Sprecher der palästinensischen Botschaft beim Heiligen Stuhl. Trump müsse "fair zu beiden Seiten" sein.
Vom Vatikan erwarte man, dass er seinen Einfluss in Jerusalem geltend mache, hieß es weiter. Als vorbildhaft bezeichnete die Botschaft die Anerkennung des Staates Palästina durch den Heiligen Stuhl. Andere Staaten sollten dem nachfolgen.
Privataudienz am Samstag
Palästinenserpräsident Abbas wird am Samstag vom Papst in Privataudienz empfangen. Es ist die fünfte Begegnung von Abbas und Franziskus. Anlass ist laut Botschaftsangaben die Einweihung der palästinensischen Vertretung beim Heiligen Stuhl. Die Niederlassung gegenüber der Porta Sant'Anna, der Hauptzufahrt in den Vatikanstaat, ist seit Anfang 2016 in Betrieb. Am Samstag soll Abbas offiziell die Tafel der Botschaft enthüllen und die palästinensische Fahne hissen.
Nach Gesprächen mit politischen Vertretern Italiens reist Abbas zur am Sonntag in Paris stattfindenden Nahost-Konferenz. Israel boykottiert das Treffen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu nannte die Tagung am Donnerstag laut Medienberichten einen "Betrug", der von Palästinensern orchestriert sei und nur antiisraelische Positionen verstärken werde.