Der Essener Weihbischof Wilhelm Zimmermann hat die Christen gerade angesichts von Populismus und "vermeintlich einfachen Antworten" zu einer klaren Positionierung aufgerufen. Sie sollten sich als Menschen zeigen, "die sich mit Hilfe christlicher Werte verantwortlich wissen für das Zusammenleben unserer Gesellschaft", sagte er im Essener Dom.
"Wir leben nicht in einer Zeit, die dem ,Dritten Reich' ähnlich ist, und unser Leben als Christen ist hier auch nicht bedroht", sagte Zimmermann mit Blick auf den vom Hitler-Regime ermordeten Groß. "Aber Menschen mit anderen Überzeugungen und Lebensvorstellungen ebenso wie weltweite Veränderungen stellen unausgesprochen die Frage nach unserer Haltung und nach dem Fundament unseres Hauses."
In der Hand Gottes
Der Weihbischof erinnerte an die tiefe Verwurzelung des 2001 von Papst Johannes Paul II. selig gesprochenen Arbeiterführers und Journalisten im christlichen Glauben. Zudem warb er für Zuversicht aus einer christlichen Haltung heraus: Wenn heute viele sagten, die Welt sei aus den Fugen geraten, sei dies angesichts der Ängste und Sorgen vor Unsicherheit und Verlust verstehbar, so Zimmermann. Doch für Christen könne die Welt nicht aus den Fugen geraten, "denn sie liegt in der Hand Gottes".
Der katholische Arbeiterführer und Journalist Nikolaus Groß (1898-1945) war von den Nationalsozialisten im Zusammenhang mit dem Hitler-Attentat vom 20. Juli 1944 verhaftet worden. Am 23. Januar 1945 wurde er in Plötzensee hingerichtet. Papst Johannes Paul II. sprach ihn 2001 in Rom selig.