Protestmarch erhält Unterstützung von US-Vizepräsident Pence

"Marsch für das Leben"

Auf Einladung Trumps hat US-Vizepräsident Mike Pence beim "Marsch für das Leben" in Washington eine eindrückliche Rede für das Leben gehalten. Mit dem Protestmarch setzt sich auch die US-Bischofskonferenz für eine umfassende Wiederherstellung des Lebens ein.

Eine Frau betet  in Washington D.C.USA beim sogenannten "Marsch für das Leben". / © Andrew Harnik (dpa)
Eine Frau betet in Washington D.C.USA beim sogenannten "Marsch für das Leben". / © Andrew Harnik ( dpa )

Als erster US-Vizepräsident hat sich Mike Pence in einer Rede persönlich an die Teilnehmer des "March for Life" ("Marsch für das Leben") in Washington gewandt. "Mitgefühl besiegt Bequemlichkeit, Hoffnung schlägt Verzweiflung", so Pence vor Zehntausenden Demonstranten auf der National Mall. "Das Leben siegt wieder wegen Euch".

Lob vom Papst

Papst Franziskus hat den "Marsch für das Leben" in Washington gelobt. Er sei zuversichtlich, dass diese Initiative "zu einer Mobilisierung der Gewissen und zur Verteidigung des Rechts auf Leben beitragen kann", heißt es in einer Grußbotschaft, aus der Radio Vatikan am Samstag zitierte. Darin heißt es weiter, der Papst unterstütze den "March for Life" nachdrücklich.

Das von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin unterzeichnete Schreiben wurde an den vatikanischen Botschafter in Washington, Erzbischof Christoph Pierre, übermittelt. In der Botschaft heißt es weiter, niemand dürfe unter Berufung auf ein vermeintliches "Recht auf den eigenen Körper" über das Leben eines im Mutterbauch heranwachsenen Kindes entscheiden.

Breite katholische Unterstützung

Neben dem New Yorker Kardinal Timothy Dolan stand auch die Chefberaterin des neuen US-Präsidenten, Kellyanne Conway, auf der Rednerliste beim Protestmarch. Der Marsch anlässlich des Jahrestags des maßgeblichen US-Abtreibungsurteils "Roe v. Wade" (1973) wird von katholischen US-Bischöfen sowie den Spitzen zahlreicher anderer Glaubensgruppen unterstützt.

Der Marsch anlässlich des Jahrestags des maßgeblichen US-Abtreibungsurteils "Roe v. Wade" (1973) wird auch von katholischen US-Bischöfen sowie den Spitzen zahlreicher anderer Glaubensgruppen unterstützt. Kardinal Dolan, der für das Thema Lebensschutz in der US-Bischofskonferenz zuständig ist, eröffnete den Protestmarsch mit einem Gottesdienst in der katholischen Basilika zum Nationalschrein in Washington. Neben vier weiteren Kardinälen nahmen 320 Priester und rund 12.000 weitere Menschen teil.

Schutz für das Leben umfassend wiederherstellen

Dolan sagte, der Schutz für das Leben müsse umfassend wiederhergestellt werden. "Der Schoß der Mutter ist der erste Schutzraum". Darüber hinaus sei auch die Umwelt ein Schutzraum, die Häuser und Nachbarschaften, "in denen Familien geschützt und bewahrt werden".

Die US-Bischofskonferenz unterstrich auf ihrer Website, seit dem Abtreibungsurteil von 1973 seien in den USA mehr als 57 Millionen Schwangerschaftsabbrüche legal durchgeführt worden. Die Zahl der Abtreibungen insgesamt ist rückläufig. Nach Angaben des Alan-Gutmacher-Institut fiel die Zahl der Abtreibungen 2016 erstmals unter die Millionengrenze.

Über 57 Millionen Schwangerschaftsabbrüche

Pence, der ein "Veteran" der Pro-Life-Bewegung ist, sagte den Teilnehmern, Präsident Donald Trump habe ihn persönlich darum gebeten, zu kommen. Diese Regierung halte Versprechen. Dazu gehöre auch das Streichen der Zuschüsse für die Organisation "Planned Parenthood". 

Trump selber zeigte seine Solidarität über den Kurznachrichtendienst Twitter. "Der Marsch für das Leben ist so wichtig. An alle, die marschieren – Ihr habt meine volle Unterstützung". In der Vergangenheit hatte US-Präsident Ronald Reagan (1981-1989) sich in einer Videobotschaft an die Teilnehmer gewandt, George W. Bush (2001-2009) griff zum Telefon.

Weitergehende Gesetzesvorlage

Am Dienstag beschloss das US-Repräsentantenhaus eine weitergehende Gesetzesvorlage, mit der dauerhaft ausgeschlossen wird, dass US-Steuergelder für Abtreibungsorganisationen im Ausland eingesetzt werden dürfen. Trumps Präsidentendekret muss nun nicht mehr jährlich bestätigt werden. Der Senat hat das Gesetz bislang allerdings nicht aufgegriffen. 


US-Präsident Donald Trump neben Verteidigungsminister James Mattis und Vizepräsident Mike Pence. / © Susan Walsh (dpa)
US-Präsident Donald Trump neben Verteidigungsminister James Mattis und Vizepräsident Mike Pence. / © Susan Walsh ( dpa )
Quelle:
KNA