Kölner Karnevals-Stars protestieren gegen den in Köln geplanten AfD-Bundesparteitag im April. "Köln stand, steht und soll immer stehen für Weltoffenheit, Toleranz und nicht zuletzt Nächstenliebe. Wir sind uns sicher, dass wir gemeinsam ein Zeichen setzen können, um zu verhindern, dass eine Partei wie die AfD im Schatten des Doms an der Spaltung unserer schützenswerten Gesellschaft arbeiten kann", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung, die dem "Kölner Stadt-Anzeiger" und dem "Express" (Dienstag) vorliegt.
Zu den Unterzeichnern gehören Bands wie Bläck Fööss, Höhner, Brings, Kasalla, Paveier und Cat Ballou sowie Büttenredner wie Bernd Stelter oder Marc Metzger.
Kritik am Maritim
Kritik äußern die Entertainer auch am Gastgeber des Parteitags, dem Maritim-Hotel, in dem derzeit zahlreiche Karnevalssitzungen stattfinden. "Alle Unterzeichner dieses Aufrufs, die in den vergangenen und kommenden Wochen auf der Bühne des Maritim-Hotels als Musiker, Redner, Karnevalsvereine, Tanzgruppen oder auch Techniker ihr Bestes geben, um den Menschen im Saal das bunte Köln so zu präsentieren, wie wir es lieben, wollen und werden nicht hinnehmen, dass in Kürze der AfD und Björn Höcke auf eben diesen Brettern der Maritim-Bühne Gelegenheit gegeben werden soll, einer menschenverachtenden Gesinnung Gehör zu verschaffen. Diese Vorstellung bereitet uns tiefes Unbehagen!", zitieren die Zeitungen aus dem Aufruf.
"Der Moment ist gekommen, an dem alle der Stadt Köln verbundenen Menschen fest geschlossen und Arm in Arm dagegen protestieren", verkündeten sie in dem Brief. Zugleich forderten sie vom Hotel Maritim, den Vertrag aufzulösen. Dass der Parteitag in Kön stattfinde, hänge sicherlich auch mit der bevorstehenden Landtagswahl zusammen, sei aber eine Provokation.
Hoteldirektor will Situation erklären
Hotel-Direktor Hartmut Korthäuer hält indes an dem Parteitag fest. "An der vertraglichen Situation hat sich nichts geändert", sagte er den Zeitungen. Die AfD gehöre zur demokratisch legitimierten Parteienlandschaft. "Auch wenn wir nicht zu den AfD-Wählern gehören." Korthäuer erklärte sich bereit, den Künstlern den Standpunkt des Hotels zu erläutern. Die Zeitungen verweisen auch auf Ankündigung des Aktionsbündnisses "Köln gegen Rechts", das ab Anfang März Protestveranstaltungen vor Maritim-Hotels abhalten will.