Band "Coldplay" wird Botschafter der Hilfsorganisation MOAS

Prominente Unterstützung

Die bekannte britische Band "Coldplay" unterstützt die Mittelmeer-Seenotrettung Migrant Offshore Aid Station - MOAS. Die Musiker rund um Leadsänger Chris Martin sind als Botschafter für die internationale Hilfsorganisation unterwegs.

Coldplay-Sänger Chris Martin / © Dan Peled (dpa)
Coldplay-Sänger Chris Martin / © Dan Peled ( dpa )

Das teilten sie an diesem Dienstag in Hamburg mit. Zum Auftakt produzierte die Band mit MOAS einen Videoclip. Der Film zeige Szenen einer Rettungsaktion, dazu singe Martin Auszüge aus dem Coldplay-Song "Don't Panic".

Die Organisation rette jedes Jahr Tausende Menschen, die auf der Suche nach einem besseren Leben auf See den Tod riskieren, so der Sänger. "Ein geografischer Zufall bestimmt, dass das Schicksal diese Menschen getroffen hat und nicht uns."

Die Musikgruppe könne "hoffentlich viele Menschen hierzulande dazu bewegen, sich mit der Situation von Migranten auf See auseinanderzusetzen und die wichtige Arbeit von MOAS zu unterstützen", erklärte der deutsche MOAS-Sprecher Matthias Dentler.

MOAS-Gründer dankbar für Initiative

"Wir sind Coldplay sehr dankbar, dass sie so überzeugt an unsere Arbeit glauben", sagte die Mitbegründerin und Direktorin von MOAS, Regina Catrambone. Die Unterstützung der Band ermögliche es, weltweit ein größeres Publikum zu erreichen.

MOAS wurde 2014 von dem maltesisch-amerikanischen Ehepaar Christopher und Regina Catrambone gegründet. Nach eigenen Angaben rettete die Initiative bislang 33.455 Menschen. Derzeit bereite das Team seine Mission 2017 vor und setze sich für die Schaffung sicherer und legaler Routen für Menschen ein, die verzweifelt nach Sicherheit suchen.

Kardinal Woelki unterstützt die Hilfsorganisation

Auch der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki unterstützt die Hilfsorganisation. Im Juni 2015 gedachte das Erzbistum Köln mit der Aktion "23.000 Glockenschläge" der seit dem Jahr 2000 im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlinge; Woelki rief dabei zu Spenden für MOAS auf.

Als weiteres Symbol brachte das Erzbistum im Frühjahr 2016 in Kooperation mit MOAS ein Flüchtlingsboot von Malta nach Köln. Zu Fronleichnam diente das Boot bei der Messe auf dem Roncalliplatz als Altar, später stand es im Kölner Dom. Seit November reist es durch das Erzbistum.

Anfang Januar diesen Jahres besuchten die MOAS-Gründer Regina und Christopher Catrambone das Erzbistum Köln und überreichten die Fahne ihres Rettungsschiffes als Zeichen der Verbundenheit.

Seit Jahresbeginn kamen laut MOAS 9.789 Menschen auf der Flucht über das Mittelmeer nach Europa. 254 Flüchtlinge gelten als vermisst oder starben. Diese vom Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen UNHCR ermittelten Zahlen machten es wichtiger denn je, aktiv zu werden "und diejenigen zu unterstützen, die am verwundbarsten sind".


Quelle:
KNA , DR