Katholische Publizisten starten Solidaritätsaktion für Papst Franziskus

Gegen "Propaganda und Misstrauen"

Sie wollen öffentlich ihre Unterstützung für Papst Franziskus demonstrieren. Katholische Publizisten aus dem deutschsprachigen Raum haben deshalb einen "Weckruf" veröffentlicht.

Amoris Laetitia / © Cristian Gennari (KNA)
Amoris Laetitia / © Cristian Gennari ( KNA )

Die Initiatoren, die sich zum großen Teil selbst durchaus konservativ verorten, kritisieren darin scharf "eine Kampagne konservativer katholischer Publizisten gegen Papst Franziskus". Zugleich distanzieren sie sich von den "Zweifeln" (Dubia) vier prominenter Kardinäle, die das Papstschreiben "Amoris laetitia" als "Bruch des Lehramtes hinsichtlich der Ehepastoral" angreifen würden.

In dem mit "Sine Dubia, pro Papa - Wir gehen mit Papst Franziskus" überschriebenen Aufruf loben die Verfasser den Papst und sein Kernanliegen der Barmherzigkeit als großen Segen für die Kirche.

Wörtlich schreiben sie: "Wir distanzieren uns davon, die guten Akzente dieses Papstes ständig argwöhnisch zu beachten und fühlen uns dabei an einen Ausspruch von Berti Vogts erinnert: 'Wenn ich übers Wasser laufe, dann sagen meine Kritiker: Nicht mal schwimmen kann der!'"

"Propagandistische Kampagne"

"Amoris laetitia" ist aus Sicht der Initiatoren des Weckrufs ein "Geschenk des Heiligen Geistes". Zugleich nennen sie es befremdlich, "dass eine Großzahl katholischer Publizisten nicht davor zurückscheut, Papst Franziskus der Häresie zu bezichtigen".

Weiter heißt es, "gewisse katholische Publizisten" hätten eine "argwöhnische und pessimistische Mentalität" erzeugt, die "nur allzu gut ins Zeitalter von Fake News und Populismus" passe. Hierbei gebe es "eine propagandistische Kampagne", die die Debatte über "Amoris laetitia" künstlich am köcheln halte, wobei "selektiv und stets negativ über Papst Franziskus berichtet" werde.

"Misstrauen und Argwohn"

Die Initiatoren des Weckrufs schreiben weiter, "ausgerechnet im sogenannten 'Luther-Jahr' 2017" werde in Kreisen, die sich selbst als besonders romtreu verstünden, "Misstrauen und Argwohn gegenüber dem Papst in einer Weise geschürt, die Luther alle Ehre gemacht hätte".

Dagegen wenden sie sich mit den Worten "Wir wollen keine Reformation reloaded - Wir gehen mit Papst Franziskus!" Unterstützung bekommt Franziskus auch für seine oft kritischen Worte: Wer, wenn nicht er, habe das Recht, "unbequeme Worte zu denjenigen zu sagen, die bisher vielleicht unbequeme Worte nicht gewohnt waren - die Kurie, manche neue Orden oder manche vermeintlich 'patentierte Fromme' eingeschlossen".

Eindringlicher Appell

Der Weckruf endet mit einem Appell an alle publizistisch tätigen Katholiken, "sich der Kampagne, die gegen unseren Heiligen Vater im Gange ist, entschieden zu widersetzen und dem grassierenden Defätismus und Destruktivismus eine Berichterstattung entgegenzusetzen, die von Liebe und Wohlwollen zu unserem Papst durchdrungen ist".

Zu den Initiatoren und Erstunterzeichnern des Weckrufs gehören Matthias Jean-Marie Schäppi und Friedrich Reusch, die Chefredakteure des Onlinemagazins "The Cathwalk", das nach eigenen Angaben "ein konservativ-freiheitliches Weltbild vertritt", sowie Blogger und Publizisten wie Claudia Sperlich, Josef Bordat, Tobias Klein oder Andreas Püttmann.


Quelle:
KNA