Die beiden Männer hätten ihn am Rosenmontag mit dem Bremer katholischen Gefängnisseelsorger bei einem Freigang besucht.
Diebe sprachen von "Riesenfehler"
Bei dem zweieinhalbstündigen Gespräch sprachen die beiden laut Dördelmann von einem "Riesenfehler". Dabei sei auch die Rolle ihrer Eltern deutlich geworden. Diese hätten als gläubige Muslime ihren Söhnen deutlich gemacht, dass sie sich weder an einer Moschee noch an einer Kirche vergreifen dürfen.
Der Pfarrer nahm nach eigenen Worten die Entschuldigung dankbar an. Zudem bekundete er großen Respekt für die beiden. Die Männer aus einer mafiaähnlich organisierten libanesisch-arabischen Großfamilie in Bremen hätten einiges riskiert; ihr Vorgehen habe in der Szene nicht ungeteilten Beifall gefunden. Deshalb habe er ihnen auch Hilfe bei möglichen Schwierigkeiten angeboten.
Stiftskreuz wieder zurückgegeben
Das vor mehr als drei Jahren aus der Nikomedes-Kirche im westmünsterländischen Steinfurt-Borghorst gestohlene Kreuz aus dem 11. Jahrhundert war Mitte Februar wieder aufgetaucht. Informationen zur Wiederbeschaffung kamen von den beiden reumütigen Tätern. Sie verbüßen im Gegensatz zum dritten Täter ihre mehrjährige Freiheitsstrafe nun im offenen Vollzug.
Eine wesentliche Rolle bei der Wiederbeschaffung spielte ein weiterer Mann, der als Auftraggeber verdächtigt wird. Er hat laut Landgericht Münster kein Schuldgeständnis abgelegt, aber mitgeteilt, für eine Rückführung des Kreuzes sorgen zu können, weil er den Besitzer kenne.
Ein Tag nach der Übergabe in einer Bremer Anwaltskanzlei wurde der 42-Jährige nach fünf Monaten aus der Untersuchungshaft entlassen. Er muss sich ab Mittwoch vor dem Landgericht verantworten.