Das sagte Huber der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung": Die evangelische Kirche komme sich zwar in ihren öffentlichen Äußerungen progressiv vor, sei aber in ihrer Organisation sehr "strukturkonservativ".
Ochsentour durch Gremien
Eine Mitschuld für fehlende Veränderungsbereitschaft sieht Huber auch bei den Kirchenparlamenten. Der frühere EKD-Ratsvorsitzende kritisiert zudem die Zusammensetzung der Synoden. Wer die "Ochsentour" durch die Gremien hinter sich habe, agiere irgendwann "religiously correct", sagte Huber: "Bestimmte Fragen werden dann nicht mehr gestellt."
Direktwahl soll her
Der frühere Berliner Bischof schlägt deshalb vor, die Mitglieder der Landessynoden, die unter anderem die Kirchensteuern maßgeblich verteilen, direkt durch die Kirchenmitglieder wählen zu lassen. Eine solche Direktwahl gibt es bislang nur in Württemberg. Huber sprach von einem "guten Modell", auch "auf die Gefahr hin, dass sich die Landessynode etwas stärker polarisiert".