TV-Moderatorin Willicks wirbt für Kolping-Aktion

Kochen, damit andere satt werden

Die TV-Moderatorin Yvonne Willicks wirbt für Aktionen und Entwicklungsprojekte des internationalen Kolpingwerkes. Seit 2015 ist sie engagiertes Mitglied – und hat im Rahmen des "Eine-Welt-Dinners" selbst zum Kochlöffel gegriffen.

Autor/in:
Ina Rottscheidt
Generalpräses Msgr. Ottmar Dillenburg, TV-Moderatorin Yvonne Willicks und Generalsekretär Dr. Markus Demele (v.l.n.r.) / © N.N. (Kolping International)
Generalpräses Msgr. Ottmar Dillenburg, TV-Moderatorin Yvonne Willicks und Generalsekretär Dr. Markus Demele (v.l.n.r.) / © N.N. ( Kolping International )

Kochen, damit andere satt werden - unter dem Motto steht das "Eine-Welt-Dinner", das am vergangenen Wochenende in Köln gestartet ist. Die Idee: Ein Gastgeber lädt Freunde oder Verwandte ein, bekocht sie mit typischen Gerichten aus fernen Ländern und statt eines Gastgeschenks spenden die Gäste. Das Geld geht an Projekte von Kolping International, der katholische Sozialverband hat die Aktion organisiert. Rezepte für die exotischen Gerichte von afrikanischen Kochbananen bis hin zu lateinamerikanischer Ceviche gibt es in einem Kochbuch, das das Kolpingwerk zur Verfügung stellt.

"Jeder kann mitmachen und jeder kann das nachkochen, deswegen war ich sofort begeistert davon!", sagt Yvonne Willicks, die die Schirmherrschaft für das "Eine-Welt-Dinner" übernommen hat. Als Deutschlands bekannteste Hauswirtschaftsmeisterin hat die TV-Moderatorin Erfahrung am Herd: "Die Zutaten sind nicht so kompliziert zu beschaffen, die bekommt man in jedem Supermarkt", versichert sie.

Ihr persönliches Highlight aus dem Rezeptbuch: "Die vietnamesischen Sommerrollen", sagt sie. "Die finde ich super, die werden mit Reispapier gerollt, das kann man auch interaktiv am Tisch gestalten, indem man einfach nur die Füllung fertig schnibbelt und die Gäste dann selbst ein bisschen rollen. Ich finde es immer gut, wenn alle zusammen etwas tun können!" Neben den Rezepten erfährt man in dem Buch etwas über die Projekte, die das Kolpingwerk in den jeweiligen Regionen unterstützt.

Mit Feuer und Flamme dabei

Yvonne Willicks ist seit 2015 Kolpingmitglied. Sie kommt aus einer katholisch geprägten Familie, Schwester und Schwiegervater sind bereits lange für das Kolpingwerk aktiv, irgendwann wurde sie gefragt, ob sie sich ehrenamtlich für den Verband engagieren wolle. "Dann hatten sie mich irgendwie gefangen", erzählt sie lachend. Beim Kolpingtag in Köln wurde sie offizielles Mitglied mit maximaler Aufmerksamkeit – nämlich in der voll besetzten Lanxess-Arena. "Seitdem bin ich mit Feuer und Flamme dabei", sagt sie.

Gerade erst ist sie von einer Reise mit dem Kolpingwerk nach Honduras zurückgekehrt. Im Mittelpunkt der Reise stand das Thema Kaffee, über das sie selbst schon mehrere Filme für die Servicezeit und den Haushaltscheck im WDR gedreht hat. "Wir haben zwei Kaffeebauern besucht, und das hat mir die Augen geöffnet, wie wichtig es ist, den fairen Handel zu unterstützen", erzählt Willicks im Gespräch mit domradio.de.

Für die Ernte musste sie eineinhalb Stunden steile, rutschige Hänge hochklettern. "Hammermäßig anstrengend", erinnert sie sich, "die Leute dort machen das vier- bis fünfmal am Tag und ich war schon nach einem Mal total fertig!" Entlohnt wurde sie mit der Aussicht über die honduranischen Kaffeeplantagen und dem Genuss frisch gepflückter Kaffeekirschen. "Honduras ist wirklich toll!", schwärmt sie.

Fairer Kaffee

Die Bauern, die sie besuchte, arbeiten für das "Tatico-Projekt", das 1994 als entwicklungspolitisches Projekt des Kolping Diözesanverbandes Paderborn und der Kaffeerösterei Langen Medebach begann. Heute produzieren ausgesuchte Kaffee-Genossenschaften in Mexiko und Zentralamerika biologisch und nachhaltig angebauten Kaffee für den deutschen Markt. Langfristige Verträge und faire Preise verschaffen den Bauern finanzielle Sicherheit, Weiterbildungsmaßnahmen haben dafür gesorgt, dass sie Qualität und Ertrag ihres Kaffees steigern konnten.

Und das schmecke man auch, versichert die Haushaltsexpertin Willicks: "Der Kaffee schmeckte ganz besonders, als wir ihn dort inmitten einer Kaffeeplantage in der Sonne genossen haben! Ich kann es jedem nur ans Herz legen, den mal zu probieren. Ich war noch nie eine Weltverbesserin, das ist mir zu anstrengend", fügt sie lachend hinzu. Aber ihr Appell ist ernst: "Kaffee muss fair gehandelt werden, damit die Bauern vor Ort das Mindestmaß an Möglichkeiten haben, ihr Leben zu verbessern!"


Quelle:
DR