Zahlreiche Angriffe auf Sakralbauten in Berlin

Kirchen, Moscheen und Synagogen im Fokus

Die Berliner Innenbehörden haben im vergangenen Jahr 28 Angriffe auf Sakralbauten und Einrichtungen von Religionsgemeinschaften in der Bundeshauptstadt registriert. 13 Vorfälle und damit die meisten richteten sich gegen Kirchen.

Schmierereien und Schändungen auch an Sakralbauten / © Bernd Wüstneck (dpa)
Schmierereien und Schändungen auch an Sakralbauten / © Bernd Wüstneck ( dpa )

Das geht aus einer veröffentlichten Antwort der Berliner Innenverwaltung auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen-Fraktion hervorgeht. Acht Attacken galten jüdischen Einrichtungen, in sieben Fällen waren Moscheen betroffen.

Die meisten der Angriffe (16) ordneten die Sicherheitsbehörden Rechtsextremisten zu. In sieben Fällen gab es keine eindeutige Täterherkunft, fünf gingen auf das Konto von Linksextremisten. Die linken Attacken galten ausschließlich den Kirchen. In der Regel handelte es sich hierbei um linke Graffiti an Kirchengebäuden.

Schriftzüge und Schmierereien

Die meisten rechten Attacken (6) richteten sich gegen Moscheen – von verschickten Schweineköpfen bis zu Beschimpfungen und Aufforderungen, Deutschland zu verlassen. Bei den fünf rechten Vorfällen an jüdischen Einrichtungen handelte es sich zumeist um aufgemalte Hakenkreuze sowie zwei gestohlene Gedenktafeln. In drei weiteren Hakenkreuz-Vorfällen kam der Verursacher laut Polizei aus dem Jüdischen Gymnasium selbst.

Auch bei den Attacken gegen Kirchengebäude ging es zumeist um Schriftzüge oder schriftliche Beleidigungen. Ein schwerwiegender Vorfall ereignete sich im Oktober 2016 in der Salemgemeinde der Evangelisch-methodistischen Kirche in Berlin-Neukölln. Vier Jugendliche störten einen Gottesdienst massiv, indem sie unter anderem islamistische Parolen riefen.


Quelle:
epd