Dies sei eine "unbedingte und dringende Verpflichtung", sagte Franziskus am Mittwoch zum Abschluss seiner Generalaudienz auf dem Petersplatz in Rom. Er appelliere "an alle, sich mit allen Kräften für den Schutz der Zivilisten einzusetzen", so der Papst. Zudem sagte er jenen Bewohnern Mossuls sein Gebet zu, die in den westlichen Stadtteilen eingeschlossen oder vor den Kämpfen geflohen sind.
Seit Wochen läuft eine Offensive, um die zweitgrößte Stadt im Irak von der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) zurückzuerobern. Angesichts zahlreicher ziviler Opfer hatte der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Said Raad al-Hussein, am Dienstag die irakischen Sicherheitskräfte und die internationale Koalition aufgefordert, ihre Taktik zu überprüfen.
Amnesty International schlägt Alarm
Zuvor hatte bereits Amnesty International den Konfliktparteien vorgeworfen, viel zu wenig zum Schutz der Zivilisten in Mossul zu tun. Allein zwischen dem 17. Februar und dem 22. März wurden UN-Angaben zufolge 307 Zivilisten getötet und 273 verletzt.
Nach der Einnahme des Ostens von Mossul im Januar konzentrieren sich die Kämpfe derzeit auf den Westen der Stadt. Laut Augenzeugenberichten benutzt der IS Geiseln als lebende Schutzschilde. Insgesamt geht die Zahl der Toten in die Tausende.
Franziskus rief am Mittwoch zudem zu Versöhnung und Frieden zwischen den verschiedenen ethnischen und religiösen Gemeinschaften im Irak auf. Anlass seines Appells war die Anwesenheit einer interreligiösen irakischen Delegation, die zusammen mit Kurienkardinal Jean-Louis Tauran, dem Präsidenten des Päpstlichen Rats für den interreligiösen Dialog, an der Generalaudienz teilnahm.
Möglichst wenige Menschenleben verlieren
Auch der chaldäisch-katholische Patriarch Louis Raphael I. Sako hatte an die militärischen Befehlshaber und Verantwortlichen appelliert, im Kampf um Mossul die "international anerkannten Regelungen" zu respektieren, damit der Verlust an Menschenleben möglichst gering gehalten werde.