In einem ökumenischen Gottesdienst im Magdeburger Dom erinnerte die ACK im Rahmen ihrer Mitgliederversammlung an die am 29. April 2007 von elf ihrer Mitgliedskirchen unterzeichnete "Erklärung der wechselseitigen Anerkennung der Taufe".
"Zehn Jahre nach der Magdeburger Tauferklärung können wir dankbar sagen: Diese Taufanerkennung hat für alle die Taufe als solche wieder in die Mitte gerückt", betonte Bischof Karl-Heinz Wiesemann. Die Erklärung stelle an die Kirchen "die ganz grundsätzliche Frage, was uns die Taufe bedeutet und wie sprach- und zeugnisfähig wir diesbezüglich sind". Es gehe um die gemeinsame Verantwortung der Christen auch im Blick auf "eine soziale Vision und schon begonnene Wirklichkeit einer Einheit, die als zeichenhafte Keimzelle und Werkzeug Gott zu seinem großen Versöhnungs- und Erlösungsplan für die ganze Menschheit dient".
Türöffner für die Wirklichkeit Gottes
Wiesemann betonte: "Als Getaufte können und sollen wir füreinander Türöffner für die Wirklichkeit Gottes in unserem Leben sein." Dies gelte ungeachtet der zwischen den Kirchen noch bestehenden Differenzen "in der Deutung und der konkreten Praxis der Taufe".
Der ACK gehören derzeit 17 Kirchen und Gemeinschaften an, darunter auch solche aus der täuferischen Tradition, die anders als die großen Kirchen keine Säuglingstaufe praktizieren und die Erklärung nicht unterzeichnet haben. In dem Text heißt es unter anderem: "Als ein Zeichen der Einheit aller Christen verbindet die Taufe mit Jesus Christus, dem Fundament dieser Einheit. Trotz Unterschieden im Verständnis von Kirche besteht zwischen uns ein Grundeinverständnis über die Taufe."
Mauern überwinden
Wiesemann hob hervor, die Differenz über das Taufverständnis sei "gottlob umfangen von weitaus größeren Gemeinsamkeiten". An die Delegierten der Mitgliedskirchen appellierte er: "Machen wir durch die Suche nach unserer sichtbaren Einheit deutlich, dass wir durch die Taufe Schwestern und Brüder sind und zu Gottes Volk gehören - und dass er uns hilft, alle Mauern zu überwinden, die Menschen errichten, um andere auszuschließen."