Ökumene-Bischof fordert engere Kooperation

"Nicht gegeneinander profilieren"

Teamwork zwischen Katholiken und Protestanten ist gefragt. Die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit hat jetzt der Magdeburger Bischof Gerhard Feige betont.

Bischof Feige (dpa)
Bischof Feige / ( dpa )

Schon in der Vergangenheit seien Christen unter bestimmten gesellschaftlichen Verhältnissen näher zusammengerückt, sagte der Ökumene-Bischof Feige dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Magdeburg. So seien die Christen in der DDR - was die zwischenkirchlichen Beziehungen betrifft - in gewisser Weise der Entwicklung schon ein wenig voraus gewesen, sagte Feige, der seit 2012 Vorsitzender der Ökumene-Kommission der katholischen Deutschen Bischofskonferenz ist.

Glaubwürdigkeit nicht gefährden

"Heute bringt uns die extreme Entkirchlichung noch enger zueinander", sagte Feige dem epd. Dabei sei es auch eine Frage der Glaubwürdigkeit, "sich nicht gegeneinander zu profilieren". Viele Menschen verstünden die Unterschiede zwischen evangelisch und katholisch ohnehin nicht mehr.

Auf ökumenischem Weg

Die Frage, ob sich Katholiken und Protestanten heute näher seien als vor zehn Jahren, also zu Beginn der Lutherdekade vor dem 500. Reformationsgedenken, beantwortete der Magdeburger Bischof mit einem Ja: "Wir sind auf dem Weg der Versöhnung und Verständigung ein beträchtliches Stück vorangekommen." Als konkretes Beispiel dafür führte er unter anderem die ökumenische Pilgerreise von 1.000 Gläubigen aus Mitteldeutschland "Mit Luther zum Papst" an. Diese Aktion habe offenbar sogar Papst Franziskus beeindruckt: "Jedenfalls habe ich ihn im Rahmen einer kurzen Begegnung am 31. Oktober 2016 im schwedischen Lund bei diesem Stichwort von mir förmlich strahlen sehen."

Romy Richter und Jens Büttner


Quelle:
epd