Papst pilgert zu Gräbern sozial engagierter Priester

"In diskreter und nichtöffentlicher Form"

Papst Franziskus pilgert zu den Gräbern der Priester Primo Mazzolari (1890-1959) und Lorenzo Milani (1923-1967), die für ihr Friedens- und Sozialengagement bekannt sind.

Papst Franziskus auf dem Weg zur Generalaudienz / © Evandro Inetti (dpa)
Papst Franziskus auf dem Weg zur Generalaudienz / © Evandro Inetti ( dpa )

Wie der Vatikan am Montag bekanntgab, will Franziskus am 20. Juni "in diskreter und nichtöffentlicher Form" an den Gräbern der Geistlichen in Bozzolo bei Mantua und Barbiana bei Florenz beten.

Für die Besuche in den beiden Dörfern ist insgesamt ein Vormittag vorgesehen. Nach dem Gebet richtet der Papst jeweils eine Ansprache an Gläubige und Einwohner. Am Mittag kehrt Franziskus mit dem Helikopter in den Vatikan zurück.

Späte Anerkennung für sein Engagement

Primo Mazzolari, seit 1932 Pfarrer von Bozzolo, geriet 1925 mit den italienischen Faschisten in Konflikt, als er sich weigerte, zum Dank für die Vereitelung eines Attentats auf Benito Mussolini ein "Te Deum" anzustimmen. Nach dem Ende des Bündnisses Italiens mit dem Dritten Reich im September 1943 nahm Mazzolari aktiv am Partisanenkampf teil. In den 50er-Jahren trat er für Rechte der sozial Benachteiligten und gegen das Konzept eines "gerechten Krieges" ein. Dadurch zog er sich Sanktionen der Kirchenleitung zu.

Späte Anerkennung für sein Engagement erhielt Mazzolari in den letzten Lebensjahren durch Papst Johannes XXIII. (1958-1963) und durch Mailands Erzbischof Giovanni Battista Montini, den späteren Papst Paul VI. (1963-1978). Laut italienischen Medienberichten könnte im Herbst 2017 der Seligsprechungsprozess für Primo Mazzolari beginnen.

Der aus Florenz stammende Lorenzo Milani trat besonders für die Bildung armer Schichten ein und unternahm in Barbiana Versuche mit einer Ganztagsschule, um den Kindern der verstreuten Berghöfe Unterricht zu ermöglichen.


Quelle:
KNA