Dies teilten die Kapuziner am Sonntag mit. Die Auswirkungen der Überalterung in der Ordensgemeinschaft und des Mangels an Berufungen würden zunehmend spürbar. Aufgaben würden reduziert und neu verteilt, Angestellte und Ehrenamtliche übernähmen diverse Dienste. "Dafür sind wir sehr dankbar, aber auch dadurch können wir die Präsenz der Kapuziner längerfristig nicht sichern", so der Provinzial der Kapuzinerprovinz, Bruder Marinus Parzinger.
Altersschere klafft auseinander
"Wir freuen uns über junge Brüder, die ihren Weg im Kapuzinerorden suchen und gehen", hieß es weiter. In diesem Jahr würden zwei von ihnen die Ewige Profess ablegen. "Dennoch zwingt die Altersstruktur zur Konzentration, denn der Zuwachs an jungen Ordensbrüdern kann die Überalterung nicht aufwiegen.
Daher kommen wir an Klosterschließungen leider nicht vorbei." Eine "dauerhafte abwartende Haltung und Überforderung" der wenigen Kapuzinerbrüder in Deggingen sei keinem der Beteiligten gegenüber fair, so die Kapuziner.
Gut besuchter Wallfahrtsort
Die zum Dekanat Göppingen-Geislingen gehörende Wallfahrtskirche Ave Maria in Deggingen ist den Angaben zufolge seit Jahrhunderten ein gut besuchter Wallfahrtsort. 1929 kamen Kapuziner nach Ave Maria, drei Jahre später wurde das Kloster errichtet. Der Diözesanbischof übertrug dem Orden die Seelsorge an der Wallfahrtskirche.
Diese wurde von 1716 bis 1718 errichtet, 2016 gedachte man der Grundsteinlegung der Kirche vor 300 Jahren. Mit der jetzt getroffenen Entscheidung würden die Verantwortung und das Nutzungsrecht an die Diözese zurückzugeben, hieß es.