Gerade "weil wir den Süden mit der sogenannten 'Dritten Welt' als entwicklungsbedürftig ständig im Blick haben, dürfen wir darüber unsere armen Nachbarn im Osten, vor allem im Südosten Europas nicht vergessen", sagte Koch, der in der Deutschen Bischofskonferenz für Renovabis zuständig ist, am Dienstag in Freising. Für die Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken mit den Menschen in Mittel- und Osteuropa werden traditionell an Pfingsten in den Gottesdiensten Spenden gesammelt.
Migrationsursachen in Osteuropa
Im Mittelpunkt stehen bei Renovabis in diesem Jahr die Migrationsursachen und deren Folgen im Osten Europas. Dies seien zum einen zerbrechende Familien und zurückgelassene Kinder oder alte Menschen, so der Erzbischof. Zum anderen wirke es sich negativ auf die wirtschaftliche Entwicklung der Länder aus, wenn junge ausgebildete Arbeitskräfte ihrer Heimat aufgrund mangelnder Perspektiven den Rücken kehrten. "Niemand soll gehen müssen, sondern sich in seiner Heimat eine Zukunft aufbauen können", betonte Koch.
Projekte von Renovabis
Aufgabe von Renovabis sei es, die Lebenssituation der Menschen vor Ort zu verbessern. Das Hilfswerk ermögliche konkrete Projekte, etwa in den Bereichen Schule und Ausbildung, bei beruflicher Weiterbildung und in der regionalen Strukturförderung, "die allesamt Perspektiven für möglichst viele Menschen schaffen", erklärte Koch. Seit seiner Gründung im Jahr 1993 hat Renovabis nach eigenen Angaben zusammen mit seinen osteuropäischen Partnern in 29 Ländern mehr als 22.600 soziale, caritative, seelsorgliche und strukturelle Projekte verwirklicht. Dabei seien knapp 700 Millionen Euro investiert worden.