Papst drängte Trump offenbar zu mehr Klimaschutz

Päpstliche Enzyklika für Trump

Papst Franziskus hat US-Präsident Donald Trump bei der Begegnung im Vatikan offenbar zu mehr Anstrengungen beim Klimaschutz gedrängt. Das sagte US-Außenminister Rex Tillerson auf dem Flug von Rom nach Brüssel vor Journalisten.

Papst Franziskus empfängt US-Präsident Trump / © Alessandra Tarantino (dpa)
Papst Franziskus empfängt US-Präsident Trump / © Alessandra Tarantino ( dpa )

"Franziskus hat Trump ermahnt, sich an die Vereinbarungen von Paris zu halten", erklärte Tillerson laut einem Bericht von Radio Vatikan (Donnerstag) während des Fluges. Der Präsident werde aber erst nach seiner Rückkehr nach Washington entscheiden, wie er sich dazu positioniere, so Tillerson.

Trump, der als Klimawandel-Skeptiker gilt und im Wahlkampf einen Ausstieg aus den Klimavereinbarungen von Paris versprochen hatte, hat dem Papst laut Tillersons Worten in diesem Punkt nicht nachgegeben. "Trump hat ihm gesagt, er habe in dieser Angelegenheit noch nicht entschieden", so der Außenminister. Zu Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella sagte der US-Präsident laut Zeitungsangaben, es würde die USA "zu viel kosten", sich weiter an die Pariser Verträge zu halten.

Papst hat Trump Umweltenzyklika überreicht

Der Papst hat den Prozess der Pariser Klimavereinbarungen mit einer eigenen Umweltenzyklika begleitet, die er am Mittwoch auch Trump in die Hand drückte. Es habe insgesamt einen "guten Austausch" über das Problem gegeben, Klimawandel, Klimaschutz, Wirtschaftsinteressen und das Arbeitsplatzangebot in Ausgleich zu halten, sagte Tillerson. Man hoffe auf "weitere Gespräche mit dem Vatikan über Klimapolitik".

Als "unmittelbaren Erfolg" bewertete der US-Wirtschaftswissenschaftler Jeffrey Sachs Trumps Versicherung, er sei bereit zum Nachdenken über den Klima-Appell des Papstes. "Das hat er bislang noch nie getan; dabei haben viele ihn darum gebeten: Regierungen, Wissenschaftler und große Unternehmen, darunter Exxon." Franziskus habe mit seiner Themenwahl genau "ins Schwarze getroffen". Sachs leitet das "Earth Institute" der Columbia University und gilt als einer der Berater des Papstes für die Umwelt-Enzyklika 'Laudato Si'. Tillerson war bis zu seiner Berufung zum Außenminister Exxon-Chef.


Quelle:
KNA