So seien bei der "Koalition gegen Verfolgung" seit dem 1. Juni 87 Fälle von Bedrohung und Einschüchterung in den sozialen Netzwerken eingegangen, verglichen mit 43 Fällen im Mai und 4 Fällen im April, berichtet der asiatische katholische Pressedienst Ucanews unter Berufung auf den Sprecher des Netzwerks, Damar Juniarto. Die Entwicklung sei "besorgniserregend", so Juniarto. Der "Koalition gegen Verfolgung" gehören zahlreiche Nichtregierungsorganisationen und Menschenrechtsgruppen an.
Appell an die Regierung
Der Vorsitzende der Kommission für Gerechtigkeit und Frieden der Indonesischen Bischofskonferenz, Dominikus Saku, bezeichnete die Vorfälle laut Ucanews als "entsetzlich". Die Regierung müsse mit deutlichen Maßnahmen gegen die Täter vorgehen. Diese seien extrem gefährlich, so der Bischof von Atambua.
Auch die mit rund 40 Millionen Mitgliedern größte islamische Organisation Indonesiens, Nahdlatul Ulama, verurteilte die Einschüchterungen. Bedrohungen dieser Art seien durch nichts zu rechtfertigen, hieß es. Indonesien ist weltweit die Nation mit dem größten muslimischen Bevölkerungsanteil.