Das sagte der Vorsitzende des Johannes-Falk-Vereins, Paul Andreas Freyer, der in Weimar erscheinenden Kirchenzeitung "Glaube+Heimat". Johannes Daniel Falk (1768-1826) war der Dichter der ersten drei Strophen des bekannten Weihnachtsliedes.
Die Aufnahme von "Stille Nacht" in das österreichische Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes habe den Falk-Verein ermutigt, ebenfalls aktiv zu werden, sagte Freyer. "O du fröhliche" gehöre zum gemeinschafts- und identitätsstiftenden Volksliedgut. Fachliche Begleitschreiben vom Leiter des Thüringischen Landesmusikarchivs, Christoph Meixner, und von Kantor Johannes Kleinjung unterstützten diese Einschätzung.
Im Bildungskanon verankern
In der Bewerbung begründet der Falk-Verein die Eintragung mit der Erhaltung einer kulturellen Ausdrucksform. Jedes dritte Kind (39 Prozent) wisse heute nicht mehr, warum Weihnachten gefeiert wird, hieß es unter Verweis auf eine Umfrage. Die Säkularisierung nehme zu. Die Eintragung in das Verzeichnis könne dazu beitragen, "O du fröhliche" im Bildungskanon in Deutschland und darüber hinaus in anderen Ländern zu verankern.
Am 28. Oktober 2018 begeht der Falk-Verein den 250. Geburtstag des Sozialreformers Falk. Es wäre schön, so Freyer, wenn die Eintragung in das Verzeichnis Immaterielles Kulturerbe der Deutschen Unesco-Kommission zu diesem Anlass erfolgen könnte.