Ehrenamtskampagne "zusammen gut" im Erzbistum Köln

"Ohne Gutmenschen wäre die Welt arm!"

"Wenn Menschen, die sich für andere Menschen einsetzen, als Gut­menschen beschimpft werden, so ist das absurd und gefährdet unsere Ge­sellschaft. Kann denn Engagement für das Gemeinwohl schlecht sein?", so Erzbischof Rainer Maria Woelki. 

Thomas Mohr mit Familienvater Ahmad Almarmar / © Tobias Al Shomer (Erzbistum Köln)
Thomas Mohr mit Familienvater Ahmad Almarmar / © Tobias Al Shomer ( Erzbistum Köln )

Anlass ist der Auftakt der Ehrenamtskampagne "zusammen gut", die vom Erzbistum Köln und dem Diözesan-Caritasverband ins Leben gerufen wurde. In loser Reihenfolge stellt das Erzbistum Köln Menschen vor, die sich für Andere einsetzen. Diesmal: Thomas Mohr (58) aus Bonn, zweifacher Familienvater und ehrenamtlicher Helfer in der Flüchtlingshilfe.

Es ist 18.30 Uhr, ein Mittwoch. Feierabend hat Thomas Mohr noch nicht; für ihn fängt die Arbeit jetzt erst richtig an. Im weißen Lieferwagen fährt er vor. Darin stapeln sich Möbel für Familie Almarmar. Familie Almarmar ist aus Syrien geflohen und fängt in Bonn ein neues Leben an. Auf der Flucht konnte sie nichts mitnehmen. In Deutschland muss sie sich alles ganz neu aufbauen.

Mohr engagiert sich seit zwei Jahren für Flüchtlinge 

Seit zwei Jahren engagiert sich Mohr in der katholischen Kirchengemeinde St. Barbara in Bonn-Ippendorf für Geflüchtete. "Ich habe mir einfach ge­dacht, wir haben echt eine Menge Sachen, die irgendwo stehen, rumliegen, nicht mehr gebraucht werden. Dann hatte ich die Idee, dass man diese Sachen denen bringt, die es nötig haben", erklärt er.

In diesem Fall bringt Mohr die Sachen zu Familie Almarmar. Er hat Betten, Kleiderschränke und Stühle dabei. Mehrere Helfer packen mit an. Sie schleppen die Möbel gemeinsam mit der Familie nach oben. Die Almarmars zeigen sich dankbar für die Unterstützung. In diesen Momenten weiß Mohr, wie wichtig es ist, was er macht. "Ich finde, wenn du heute geflüch­tete Kinder siehst, die dir irgendwann am Hosenbein hängen, weil du ih­nen irgendwelche Dinge gebracht hast, dann macht es das wett. Da kann man seine Zeit für opfern."

"Ich bin so erzogen, dass man sich um andere kümmert"

Der 58-Jährige war früher in der Jugendhilfe tätig. Zwei Söhne hat er großgezogen, seine Frau ging arbeiten. Die Söhne sind inzwischen erwach­sen. Jetzt habe er Zeit, erzählt der Familienvater. "Ich bin so erzogen wor­den, dass man sich um andere Menschen kümmert." Sein ehrenamtliches Engagement habe sein Leben bereichert, da er dadurch viele Menschen kennenlerne. Ihn beeindruckt besonders, dass das ehrenamtliche Engage­ment alle Altersschichten umfasst. "In der Anfangsphase hieß es mal: Nicht, dass es nur noch "Gutmenschen" gibt, die sich um alles kümmern. Aber die muss es halt auch geben, sonst wäre die Welt echt arm."

Für Menschen wie Thomas Mohr wurde die Kampagne "zusammen gut" vom Erzbistum Köln und dem Diözesan-Caritasverband im Dezember 2016 mit einer bistumsweiten Sprühaktion angestoßen. "zusammen gut" soll gesell­schaftliches Engagement stärken und Menschen ermutigen, sich für Andere und für die Gemeinschaft einzusetzen. Bis November 2017 stellen wir Ihnen monatlich weitere Persönlichkeiten vor, die sich für andere Men­schen einsetzen.


Quelle: