Psychologischer Check für angehende Priester besteht Praxistest

Persönlichkeit stärken

Seit einigen Jahren wird viel in die Priesterausbildung investiert, so gibt es im Münsterschwarzacher Recollectio-Haus einen spirituell-psychologischen Check. Die Einrichtung ist bisher erfolgreich angelaufen.

Junge Männer interessieren sich für den Priesterberuf / © Benedikt Plesker (KNA)
Junge Männer interessieren sich für den Priesterberuf / © Benedikt Plesker ( KNA )

Der neue spirituell-psychologische Check für angehende Priester und Ordensleute im Münsterschwarzacher Recollectio-Haus hat nach Angaben der Einrichtung einen ersten Praxistest bestanden. "Die bisherigen Rückmeldungen waren sehr positiv und die Erfahrung wurde von Teilnehmerinnen als sehr hilfreich erlebt", sagte Psychotherapeutin Corinna Paeth am Wochenende. Neben drei Frauen nahmen auch sieben Männer das Anfang des Jahres neu geschaffene Angebot "psychologisch-spirituelle Einschätzung" wahr, wie der Leiter Ruthard Ott sagte. Es solle dabei helfen, ob der ins Auge gefasste Weg als Priester oder in einem Orden der richtige sei.

Selbstreflexion von hoher Bedeutung

Wichtig sei, in den Gesprächen ein "konstruktives Klima zu schaffen" und die Menschen nicht "durchzuanalysieren", so Paeth. Beleuchtet würden etwa psychische Stabilität, die soziale Kompetenz, die Bindungsfähigkeit oder der Berufungsaspekt. "Wir thematisieren darüber hinaus die mit der angestrebten Lebensform verbundenen Herausforderungen und Stolpersteine", erklärte Ott.

Die Einschätzung werde in enger Zusammenarbeit mit den Personalverantwortlichen der Diözesen oder Orden durchgeführt. Allen Beteiligten werde nach dem Abschluss die gewonnene Erkenntnis erläutert. Das Angebot sei eine "entwicklungsunterstützende Standortbestimmung", sagte der Leiter. "Aus diesem Grund fertigen wir auch keine schriftlichen Gutachten an. Es geht ums Hinschauen auf die eigene Situation, nicht um die Weihezulassung."


Priester beim Gottesdienst an Peter und Paul auf dem Petersplatz / © Gregorio Borgia (dpa)
Priester beim Gottesdienst an Peter und Paul auf dem Petersplatz / © Gregorio Borgia ( dpa )
Quelle:
KNA