Auf besonderen Wunsch von Papst Franziskus ist am Freitag das Gemälde der Heiligen Jungfrau von Chiquinquira in der kolumbianischen Hauptstadt Bogota eingetroffen. Das Kirchenoberhaupt wird am Mittwoch zu einem mehrtägigen Besuch in Kolumbien erwartet. Per Hubschrauber wurde das Bild aus dem gleichnamigen Wallfahrtsort in der Provinz Boyaca nach Bogota gebracht. Das kolumbianische Fernsehen übertrug den Transport live.
Am Morgen wurde das Bild mit einer von mehreren tausend Gläubigen begleiteten Prozession zum Hubschrauber gebracht, am Mittag landete die "heilige Fracht" auf dem Hauptstadtflughafen "El Dorado" in Bogota. Ein kolumbianisches Transportunternehmen hat nach eigenen Angaben dafür gesorgt, dass das jahrhundertealte Gemälde sachgemäß auf die Reise ging.
Schutzpatronin von Kolumbien
Seit 1919 ist die Jungfrau von Chiquinquira die Heilige Schutzpatronin Kolumbiens. Am 3. Juli hatte 1986 Papst Johannes Paul II. die Wallfahrtsstätte besucht und für den Frieden Kolumbiens gebetet.
Das "Wunder" der selbständigen Restaurierung des Gnadenbildes der Muttergottes wird auf das Jahr 1586 datiert. Danach hatte sich Chiquinquira zur religiösen Pilgerstätte Kolumbiens entwickelt. Papst Franziskus will am Donnerstag bei seinem Besuch in der Hauptstadtkathedrale in Bogota vor dem Bild beten.
Schüler übergeben Papst in Kolumbien Liste gegen Korruption
Eine Gruppe von 15 Schülern wird Papst Franziskus während seiner Kolumbienreise in der kommenden Woche Vorschläge zur Korruptionsbekämpfung übergeben. Wie die Tageszeitung "El Tiempo" am Samstag berichtete, nahmen rund 380 Schülerinnen und Schüler aus 36 Schulen an dem Projekt teil.
Das Thema Korruption spielt bereits im Vorfeld des Papstbesuches eine Rolle. Unternehmen, die in einen Korruptionsskandal um den brasilianischen Baukonzern Odebrecht verwickelt sind, wurden laut Medienberichten von den Vorbereitungen auf den Papstbesuch ausgeschlossen.
Es ist die 20. Auslandsreise von Papst Franziskus
Franziskus besucht von Mittwoch bis Sonntag die Hauptstadt Bogota sowie Villavicencio, Medellin und Cartagena.
Er ist nach Paul VI. (1968) und Johannes Paul II. (1986) der dritte Papst, der nach Kolumbien kommt. Zugleich ist der Argentinier der erste Lateinamerikaner an der Spitze der katholischen Kirche.