Dies erklärte der Vorstandsvorsitzende der Pax-Bank eG, Klaus Schraudner, am Mittwochabend in Berlin bei der Ehrung.
In seiner Laudatio hob der Münsteraner Islamwissenschaftler Mouhanad Khorchide Wulffs stark beachtete Aussage hervor, auch der Islam gehöre inzwischen wie Judentum und Christentum zu Deutschland. Damit habe sich Wulff "mit viel Mut der Integrationsdebatte gestellt".
Brückenbauer Wulff
Schon vor seiner Amtszeit als Staatsoberhaupt von 2010 bis 2012 sei Wulff bereits ein "Brückenbauer" zwischen Religionen und Weltanschauungen gewesen. So habe er sich auch als niedersächsischer Ministerpräsident dafür eingesetzt, in den Dialog der Weltanschauungen auch Atheisten und Agnostiker einzubeziehen.
In seiner Dankesrede rief Wulff dazu auf, "am Dialog festzuhalten, auch wenn sich das öffentliche Klima erheblich gewandelt hat".
Wulff spendet Preisgeld
Persönliche Begegnungen zwischen Menschen verschiedener Religionen und Kulturen seien dabei "der wirkungsvollste Weg". Der Altbundespräsident kündigte an, das Preisgeld für Initiativen zu spenden, die etwa in Syrien "Christen in schwieriger Lage" helfen.
Ihren Preis vergibt die Pax-Bank seit 2005. Erster Träger war die Georges-Anawati-Stiftung, die seitdem die Bank bei der Auswahl der Preisträger berät. Benannt ist die Stiftung nach dem aus Ägypten stammenden Dominikanerpater Georges Chehata Anawati (1905-1994). Mit einem Sonderpreis in Höhe von 2.500 Euro unterstützt die Pax-Bank in diesem Jahr einen Wettbewerb der Stiftung für Initiativen, die das Zusammenleben von Christen und Muslimen fördern.