Zum Welttag des Sehens an diesem Donnerstag fordert die katholische Kirche ein "'Recht auf Sehen' als universales Recht". Es müsse "an eine präzise und konkrete ethische Verpflichtung gebunden werden: die Voraussetzungen zu seiner Umsetzung zu schaffen", so der Leiter der vatikanischen Behörde für Entwicklungsthemen, Kardinal Peter Turkson.
In seiner Botschaft, die der Vatikan am Mittwoch veröffentlichte, fordert Turkson vor allem die Regierungen armer Länder auf, mehr für die Ausbildung medizinischen Personals zu tun und sich bei der Schaffung der nötigen Infrastruktur von guten Erfahrungen anderer Länder inspirieren zu lassen. Der Welttag des Sehens wird von der Weltgesundheitsorganisation WHO organisiert, in diesem Jahr zum 30. Mal.
Hilfe und Zusammenarbeit
Turkson sicherte allen Beteiligten die Hilfe und Zusammenarbeit katholischer Krankenhäuser und anderer Gesundheitseinrichtungen zu, um mehr gegen Erblindung und Seherkrankungen zu unternehmen. Der Kardinal erinnerte auch daran, dass bei entsprechenden Maßnahmen "vier von fünf Fällen einer Erblindung zu verhindern oder zu heilen" seien.
Nach Aussage Turksons gibt es weltweit derzeit 39 Millionen blinde und 246 Millionen sehbehinderte Menschen. Die Zahl der Sehbehinderten verdoppele sich sogar, wenn man Personen ohne Zugang zu einer Brille hinzunähme.
Zeit vor TV, Computer und Smartphone
Nach Angaben von Experten steigt die Zahl Sehbehinderter einerseits, weil in den Industrieländern die Zahl der Senioren wächst. Zum anderen litten immer mehr junge Menschen an Kurzsichtigkeit, weil sie viel mehr Zeit vor TV, Computer und Smartphone verbringen statt im Freien. Die Nähe zum Gerät und fehlendes natürliches Licht seien wesentliche Faktoren für die Ausbildung von Kurzsichtigkeit.