"Die Wertschätzung der Menschen macht uns Mut, die uns zur Verfügung stehenden Mittel weiterhin auch stark für die sozialen Aufgaben der Kirche einzusetzen", erklärt Generalvikar Meiering am Mittwoch in Köln. "Seelsorge und soziale Fürsorge sind zentrale Säulen unserer Gesellschaft."
Karitative Angebote sind in der Gesellschaft verankert
Das Erzbistum Köln hatte nach der Wahrnehmung sozialer und karitativer Leistungen durch katholische Einrichtungen gefragt. Die Umfrageergebnisse machen deutlich, dass die Menschen mehrheitlich sozial denken: 88 Prozent der Befragten messen sozialem und karitativem Engagement eine hohe Bedeutung für den Zusammenhalt der Gesellschaft bei.
Die Angebote der Kirche sind gut bekannt. Jeweils mehr als 60 Prozent der Befragten kennen Pflegeeinrichtungen, Hospize oder Einrichtungen der Altenpflege und Jugendarbeit sowie die Aktivitäten in der Flüchtlingshilfe. Ehe-, Familien- und Lebensberatung, Trauerbegleitung und viele andere Beratungsangebote kommen auf Bekanntheitswerte von über 40 Prozent. Gleichwohl, so Meiering, bleibe die Vermittlung der Hilfs- und Beratungsangebote eine wichtige Aufgabe, um die Menschen zu erreichen.
Fast ebenso wichtig wie Caritas ist den Menschen die Seelsorge. 84 Prozent der Befragten finden das seelsorgerische Engagement der Kirche wichtig für die Gesellschaft. "Diese hohe Zustimmung freut mich besonders und gibt uns Rückenwind", so Meiering.
Wie der Finanzbericht zeigt, wendet die Kirche hohe Summen für wohltätige Zwecke auf. 88 Prozent der Befragten stimmen dieser Verwendung zu. Ähnliches gilt für die Bildungsangebote: 82 Prozent finden es richtig, dass die katholische Kirche Schulen, Kindertagesstätten und Familienbildungsstätten betreibt.
52 Mio. Euro mehr für Kirchengemeinden
Der Finanzbericht 2016 weist gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg der Erträge um 4,1 Prozent auf 917 Millionen Euro aus. 69 Prozent davon stammen aus der Kirchensteuer, die gegenüber dem Vorjahr nur einen leichten Anstieg von 0,4 Prozent verzeichnete. Gut 13 Prozent der Erträge stammen aus Zuschüssen der öffentlichen Hand, insbesondere für den Betrieb der Schulen.
Den laufenden Erträgen stand ein Zuwachs der Aufwendungen um 6,2 Prozent auf 880 Millionen Euro gegenüber. Dabei kam dem Erzbistum zu Gute, dass aufgrund gesetzlicher Neuregelungen deutlich geringere Pensionsrückstellungen erforderlich waren als in den Vorjahren. Nicht zuletzt dieser Einmaleffekt erlaubte es, den Kirchengemeinden bereits im Jahresverlauf rund 52 Millionen Euro mehr als im Vorjahr zur Verfügung zu stellen. Die Zuschüsse an die Kirchengemeinden und Verbände sind mit rund 398 Millionen Euro der größte Aufwandsposten im Etat des Erzbistums Köln. Die Personalaufwendungen lagen mit rund 316 Millionen Euro nahezu auf Vorjahresniveau. Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stieg durch zusätzliche Stellenbesetzungen in den Schulen um 81 auf 4.415 an.
Den Jahresüberschuss von 37 Millionen Euro verwendet das Erzbistum im Wesentlichen zur Stärkung der Reserven für Verpflichtungen in der Altersversorgung und für den Erhalt von Gebäuden. Die Bilanzsumme des Erzbistums stieg gegenüber dem Vorjahr um 3,6 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro an. Die Eigenkapitalquote sank auf 70,3 Prozent.
Kirchensteuermittel für Seelsorge, Bildung und Caritas
Mehr als zwei Millionen Euro gibt das Erzbistum Köln täglich für die Erfüllung seiner Aufgaben aus. Der Finanzbericht zeigt, wie das Geld der Kirchensteuerzahler eingesetzt wird. Mehr als die Hälfte der Beiträge fließt in die regionale und zielgruppenbezogene Seelsorge. Zwölf Prozent der Kirchensteuererträge werden für Bildung verwendet, elf Prozent zur Finanzierung der Kindertagesstätten. Einen Überblick über die Verwendung der Kirchensteuererträge gibt eine interaktive Infografik im Internet.
Der zusammengefasste Jahresabschluss 2016 des Erzbistums Köln und des Erzbischöflichen Stuhls wurde wie in den Vorjahren nach handelsrechtlichen Vorschriften erstellt und von einer unabhängigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Im Internet ist der Finanzbericht unter www.erzbistum-koeln.de/finanzbericht2016 abrufbar.