Er bete für die Verstorbenen und Verletzten und alle Angehörigen sowie für eine Umkehr der Gewalttäter. Zugleich ermutigte Franziskus am Mittwoch bei seiner Generalaudienz auf dem Petersplatz alle, die sich in Somalia "unter großen Schwierigkeiten für den Frieden einsetzen", diesen Weg weiter zu gehen.
Verheerender Selbstmordanschlag
Am Samstag hatte sich ein Selbstmordattentäter in einem Lkw an einer belebten Kreuzung in Mogadischu in die Luft gesprengt. Mehr als 300 Menschen kamen ums Leben. Beobachter sprechen vom tödlichsten Anschlag in der Geschichte des Landes.
Die Friedhöfe in Somalias Hauptstadt Mogadischu erleben nach dem verheerenden Anschlag mit Hunderten Toten ihre "arbeitsreichsten Tage in der Geschichte", wie lokale Medien berichteten. "Ich habe noch nie so viele Trauernde an einem Ort gesehen", zitiert der Radiosender "Dalsan" einen Angehörigen.
Mindestens 80 Menschen wurden demnach zur gleichen Zeit auf dem Hauptfriedhof Barkaat Qabura beigesetzt. Während sich bisher niemand zu dem Attentat bekannte, macht die Regierung die islamistische Al-Shabaab-Miliz verantwortlich.
Der deutsche Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) äußerte sich am Montag "zutiefst erschüttert" über den Anschlag in Mogadischu und verurteilte "auf das Schärfste diese feige und verheerende Gewalt". Deutschland zeige sich solidarisch mit dem somalischen Volk und seiner Regierung.
Krankenhäuser überfordert
Neben den Friedhöfen sind auch die örtlichen Krankenhäuser überfordert. In Kliniken leisten Ärzte Sonderschichten. Viele Verletzte leiden an schweren Verbrennungen. Während die internationale Hilfe nur langsam anläuft, unterstützt das Rote Kreuz (IKRK) die lokalen Helfer mit einem Chirurgenteam und medizinischer Ausstattung.
Die sunnitischen Extremisten von Al-Shabaab kontrollieren immer noch weite Teile Somalias. 2011 hatten Truppen der Afrikanischen Union (AU) die Dschihadisten aus Mogadischu vertrieben. In diesem Jahr kam es jedoch immer wieder zu Anschlägen.