Themenwoche "Gesichter der Armut"

Vom Armsein in einem reichen Land

Kein Geld, keine Perspektive, keine Teilhabe. Wer in unserer Gesellschaft nichts oder wenig verdient, hat es schwer. In der domradio.de-Themenwoche vom 5. bis 11.11.2017 beleuchten wir die Armut aus unterschiedlichen Perspektiven.

Armut / © Karl-Josef Hildenbrand (dpa)
Armut / © Karl-Josef Hildenbrand ( dpa )

Ob mit oder ohne Arbeit – er oder sie bleibt weitgehend vom öffentlichen Leben ausgeschlossen, hat gar eine deutlich geringere Lebenserwartung. Im reichen Deutschland sind knapp 16 Prozent der Bürger von Armut betroffen. Die Schreckgespenster der Kinderarmut und Altersarmut schweben wie ein Damoklesschwert über der Wohlstandsgesellschaft.

Kirchen versuchen gegenzusteuern

Die beiden großen Kirchen versuchen gegenzusteuern, unterstützen Betroffene mit Lebensmittel- und Kleiderspenden, beraten Schuldner und Sozialhilfeempfänger. Wobei immer das Ziel bleibt, den Teufelskreis der Armut langfristig zu durchrechen. Dazu sollen Armutsgefährdete, Arme und ihre Familien mit Bildungs- und Befähigungsmaßnahmen fit für ein selbstbestimmtes Leben gemacht werden, in dem sie nicht länger auf die Wohltätigkeit anderer angewiesen sind.

Armut hier und anderswo

In der globalisierten Welt hat Armut hier bei uns immer mehr mit der anderswo zu tun: Schließlich machen sich so genannte Wirtschaftsflüchtlinge auf den Weg nach Europa, weil sie zu Hause in Afrika oder Asien kaum noch Lebensgrundlagen finden. Auch hier bei uns fristen sie dann häufig ein Dasein am Existenzminimum.

Neben diesen Formen der unfreiwilligen Armut gibt es aber auch noch das Phänomen derer, die sich aus freiem Willen einem einfachen und kargen Lebensstil verschrieben haben. Ordensleute legen auch im 21. Jahrhundert noch ein Gelübde ab, in dem sie neben Keuschheit und Gehorsam vor allem auch Armut versprechen. Sie begreifen die Armut vor allem als Freiheit von Materiellem, überflüssigem Ballast.


Quelle:
DR