Deutsche spenden bislang 3,1 Milliarden Euro für Hilfsprojekte

Weniger Spenden für Geflüchtete

Die Deutschen spendeten im Jahr 2017 bisher leicht mehr als im Vorjahr: Das geht aus einer Analyse des Marktforschungsinsituts GfK hervor. Dabei ist die Spendenbereitschaft für Not- und Katastrophenhilfe höher als die für Geflüchtete.

 (DR)

Die Deutschen haben in diesem Jahr bislang rund 3,1 Milliarden Euro gespendet. Das war von Januar bis September ein leichter Anstieg von etwa einem Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie aus einer GfK-Analyse hervorgeht, die der Deutsche Spendenrat am Donnerstag in Berlin vorstellte.

Spendenaufkommen für Geflüchtete rückläufig

Das Plus ist vor allem auf mehr Spenden für die Not- und Katastrophenhilfe zurückzuführen. Rückläufig war das Spendenaufkommen für Geflüchtete im In- und Ausland. Insgesamt rechnet der Spendenrat mit einem Jahresspendenaufkommen von bis zu 5,5 Milliarden Euro.

Der größte Anteil aller Spenden ging mit beinahe 80 Prozent an humanitäre Hilfsprojekte. Neun Prozent des Spendenaufkommens oder 285 Millionen Euro flossen in die Hilfe für Flüchtlinge. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum war das ein Rückgang von 16 Prozent. Ebenfalls rückläufig mit einem Minus von 17 Prozent war die Anzahl der Spender, die für Flüchtlingsprojekte Geld gaben, und auch die Höhe der Einzelspende sank.

Durchschnittliche Spende liegt bei 32 Euro

Einen erneuten Rückgang gab es bei der Gesamtzahl der Spender von rund 17,8 Millionen im Vorjahreszeitraum auf rund 17 Millionen. Das sei das tiefste Niveau seit Beginn der Messung 2005, sagte die GfK-Analystin Bianca Corcoran-Schliemann. Insbesondere die mittleren Altersgruppen (30- bis 69-Jahre) haben ihr Spendenvolumen weiter reduziert. Insgesamt gab damit ein Viertel der Bundesbürger über zehn Jahren Geld für wohltätige Zwecke.

Der Betrag der durchschnittlichen Spende blieb mit 32 Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum konstant. Die Spendenhäufigkeit stieg indes erneut von 5,5 auf 5,8 Spenden pro Person - der höchste Wert seit der ersten Erhebung 2005. Nicht-konfessionelle Organisationen profitierten in diesem Jahr stärker vom Spendenaufkommen als konfessionelle.

Studie des Marktforschungsinstituts GfK

Die Trends für das laufende Jahr im Auftrag des Spendenrats sind ein Teilergebnis der repräsentativen Studie GfK CharityScope. Diese beruht auf kontinuierlichen schriftlichen Erhebungen bei einer Stichprobe von 10.000 Teilnehmern ab zehn Jahren. Nicht enthalten sind Erbschaften und Unternehmensspenden, Spenden an politische Parteien oder Organisationen und Großspenden über 2.500 Euro.


Quelle:
KNA