Der Vorsitzende der Kölnischen Gesellschaft, Jürgen Wilhelm, betonte, Beck habe "die Entwicklung der deutschen Gesellschaft zu Toleranz und Offenheit nachhaltig gefördert". Wie kaum ein anderer sei der Grünen-Politiker ein wichtiger Mitstreiter gegen alten und neuen Antisemitismus.
Der undotierte Giesberts-Lewin-Preis ist eine kleine Stahlskulptur des 2010 gestorbenen Kölner Bildhauers Ansgar Nierhoff, deren beide Teile wie ein Puzzle zusammenpassen und die das friedliche Zusammenleben von Christen und Juden symbolisieren soll. Der 1960 geborene Beck gelangte über die Friedensbewegung in die Politik und gehörte seit 1994 dem Deutschen Bundestag an.
Auszeichnung bisher unter anderem für Ralph Giordano
Beck setze sich immer beharrlich für Demokratie und Freiheit ein, vor allem für die Rechte von Minderheiten, erklärte die Kölnische Gesellschaft. Der 56-jährige sei maßgeblich an der Gründung der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" für Zwangsarbeiter und andere Opfer des NS-Regimes beteiligt gewesen. Zudem wende er sich entschieden gegen jede einseitige Verurteilung Israels angesichts anhaltenden islamistischen Terrors.
Die Kölnische Gesellschaft verleiht seit 2006 den Ehrenpreis, der an den Kölner Schuldezernenten Johannes Giesberts (1909-1986) und seinen israelischen Kollegen in Tel Aviv, Shaul Lewin (1905-1986) erinnert. Beide engagierten sich in den 1950er für deutsch-israelische Jugendbegegnungen. Bisherige Preisträger waren unter anderen die Autoren Ralph Giordano und Günther Wallraff, der "Stolperstein"-Initiator Gunter Demnig und der FDP-Politiker Gerhart Baum.