Kritik nach Kriegsrecht-Verlängerung auf Philippinen-Insel

Katholische Kirche fürchtet wirtschaftliche Konsequenzen

Eine mögliche erneute Verlängerung des Kriegsrechts auf der Philippinen-Insel Mindanao stößt bei der katholischen Kirche auf Ablehnung. "Das Kriegsrecht wird nur die wirtschaftliche Situation von Mindanao beeinträchtigen. Schon jetzt gibt es deswegen weniger Investoren."

Katholische Kirche Sankt Maria in Vigan, Philippinen / © Hans Knapp (KNA)
Katholische Kirche Sankt Maria in Vigan, Philippinen / © Hans Knapp ( KNA )

Erzbischof Antonio Ledesma hatte eine Erklärung am Dienstag über die Philippinische Bischofskonferenz. Ledesma, abgeben lassen. Er ist der Erzbischof in Cagayan de Oro auf Mindanao und war früher Vorsitzender der Bischöfe.

Staatspräsident Rodrigo Duterte hatte am Montag im Parlament die Verlängerung des Kriegsrechts um ein Jahr beantragt. Duterte hatte nach der Besetzung der Stadt Marawi durch Hunderte Kämpfer der beiden islamistischen Terrorgruppen Abu Sayyaf und Maute Ende Mai für zunächst drei Monate das Kriegsrecht über Mindanao verhängt. Ende Juli billigte das Parlament die Verlängerung um weitere 150 Tage. Die Zustimmung zu einer weiteren Verlängerung gilt als sehr wahrscheinlich.

Präsident verärgert über Forderungen

Duterte hatte Anfang Februar die Friedensgespräche mit den philippinischen Kommunisten in Oslo abgebrochen und sie zu Terroristen erklärt. Grund war die Verärgerung des Präsidenten über die kommunistische Forderung nach einer sofortigen Entlassung von 400 ihrer Genossen aus den Gefängnissen.

Der Staatspräsident unterhielt über Jahre gute Beziehungen zu den Kommunisten. Nach seiner Präsidentenwahl im Mai 2016 bot er ihnen sogar Ministerposten an. Die kommunistischen Rebellen führen seit fünf Jahrzehnten einen Guerillakrieg gegen die philippinische Armee. Der Aufstand der Maoisten hat mehr als 30.000 Menschen das Leben gekostet.


Quelle:
KNA