In der Silvesternacht hat es in deutschen Großstädten nach Polizeiangaben vereinzelt sexuelle Übergriffe auf Frauen gegeben. Ein Polizeisprecher in Köln sagte am Montagmorgen, neun Frauen hätten angegeben, unsittlich angefasst worden zu sein. Drei Tatverdächtige seien identifiziert worden.
Szenen wie in der berüchtigten Kölner Silvesternacht vor zwei Jahren habe es nicht gegeben. So sei es nirgends zu Zusammenrottungen von mehreren hundert Menschen gekommen. Die Kölner Polizei ist in der Silvesternacht zu mehreren Schlägereien im ganzen Stadtgebiet ausgerückt. Insgesamt sei die Einsatzlage in etwa vergleichbar mit der an einem normalen Wochenendtag. "Es waren unfassbar viele Menschen in der Stadt", sagte der Sprecher.
Rückzugbereich für Frauen in Berlin
Bei der großen Silvesterparty auf der Festmeile am Brandenburger Tor, in Berlin, auf der laut Veranstalter mehrere Hunderttausend Menschen feierten, gab es nach Polizeiangaben vom Montagmorgen insgesamt zehn Fälle von sexueller Belästigung.
Sieben Personen seien in Gewahrsam genommen worden. Erstmals gab es auf der Festmeile einen Rückzugsbereich für sexuell belästigte Frauen. In dieser "Safety Area" standen für Krisen geschulte Helfer des Deutschen Roten Kreuzes bereit.
Wie lief es in Hamburg und in München?
In Hamburg war die Polizei auch in diesem Jahr mit Absperrgittern, zusätzlicher Straßenbeleuchtung und Videoüberwachung vertreten. In der Silvesternacht waren laut Polizei verhältnismäßig wenige Frauen und viele Männer mit augenscheinlichem Migrationshintergrund auf der Reeperbahn unterwegs. Die Zahl der gemeldeten sexuellen Übergriffe bewege sich in einem "sehr geringen Maß", sagte ein Polizeisprecher am Montagmorgen. Genaue Zahlen lagen zunächst nicht vor.
In München sei "gar nichts" Derartiges gemeldet worden, sagte ein Polizeisprecher am Montagmorgen. Allerdings sei es für eine seriöse Bilanz auch noch viel zu früh, schob er nach. "Die Erfahrung zeigt, dass so etwas oft erst ein, zwei Tage später angezeigt wird."
Lichtershow am Dom
Erst sah es so aus, als würden Windböen der Stadt Köln einen Strich durch die Rechnung machen. Aber der Wetterdienst verkündete: Sie können starten – die Lichtinstallation und das Musikprogramm zum Jahreswechsel 2017.
"Liebe", "Respekt", "Geduld", "Wunsch" – diese und viele weitere Worte wurden in weiß auf die Domplatte in Köln projiziert. Sie waren Teil der Lichtinstallation zum Jahreswechsel 2017. Eingereicht wurden diese guten Wünsche von Kölner Bürgerinnen und Bürger. Sie konnten sie bereits vorab online an die Stadt Köln schicken. Das Rahmenprogramm zur Installation bieten unter anderem die Musikgruppen "Buntes Herz", "Komplement" und "Gospelcologne".
Köln im Wandel
Der Lüneburger Künstler Ingo Dietzel konzipierte die Silvester-Show rund um den Kölner Dom in diesem Jahr zum Thema "Wandel". Angestrahlt werden die Fassaden von Domhotel und Römisch-Germanischem Museum. Mit zehn Video-Projektoren und vier Dia-Apparaten illuminiert Dietzel Persönlichkeiten und Schlaglichter der Kölner Geschichte. Die Show dauert eine halbe Stunde und läuft seit 18.00 Uhr. Nach dem Gottesdienst im Kölner Dom wird die Lichtinstallation in einer Dauerschleife zu sehen sein.
Sicherheitsversprechen
Zahlreiche Besucher waren im vergangenen Jahr von dem Konzept der Stadt beeindruckt. Nach den Vorfällen zum Jahreswechsel 2015/2016 am Kölner Hauptbahnhof wurden die Sicherheitsvorkehrungen verschärft und die Idee der Lichtinstallation geboren. Rund 1.400 Polizisten und 20 Streetworker am Dom und in der Altstadt sind in diesem Jahr in der Silvesternacht im Einsatz. Gegenüber DOMRADIO.DE gab die Polizei an, dass der Silvestertag bis zum frühen Abend (18.00 Uhr) ruhig verlaufen sei.
Die Beamten stellen sich aber auf eine lange Nacht ein, denn so langsam würden immer mehr Menschen in die Stadt strömen, um gemeinsam bis in die frühen Morgenstunden das neue Jahr zu begrüßen. Die Polizei rechnet mit mehreren Tausend Feiernden.