Der "missionarische Aufbruch" sei nötig, damit die Länder zu Jesus fänden, hieß es am Freitag bei der Vorstellung des Buches "Mission Manifest - Die Thesen für das Comeback der Kirche". Die Präsentation fand auf der ökumenischen Glaubenskonferenz "Mehr" in Augsburg statt.
Kardinal Woelki Erstunterzeichner
Der "Mehr"-Begründer, der katholische Theologe Johannes Hartl, zählt zu den Herausgebern des Buches. Mit www.missionmanifest.online gibt es dazu eine Internetseite, auf der man sich zur Mission verpflichten kann. Erstunterzeichner sei der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki.
Weitere Bischöfe wie Passaus Oberhirte Stefan Oster, Jugendbischof der Deutschen Bischofskonferenz, hätten ihre Unterstützung angekündigt, hieß es. Wer unterschreibe, sage zu, bei einer missionarischen Initiative mitzumachen oder selbst eine zu starten, steht in dem Buch. Mitherausgeber Karl Wallner, Zisterziensermönch und Nationaldirektor des Hilfswerks Missio Österreich, erklärte zu diesem Ruf nach Engagement: "Wer nicht wirbt, stirbt." Das gelte auch für die Kirche.
Mission soll zur Priorität Nummer eins werden
Zu den zehn Thesen gehören Aussagen wie "Uns bewegt die Sehnsucht, dass Menschen sich zu Jesus Christus bekehren". Denn es sei nicht mehr genug, katholisch sozialisiert zu sein; die Kirche müsse wieder wollen, dass Menschen ihr Leben durch eine klare Entscheidung Jesus Christus übergäben.
Zudem wird gefordert: "Wir wollen, dass Mission zur Priorität Nummer eins wird" - eine Kirche, die nicht freudig und überzeugend auf alle zugehe, verliere ihr Warum und Wozu. Drittens heißt es: "Wir glauben, dass die Chancen nie größer waren als jetzt" - denn das Defizit an privater und gemeinsamer Hoffnung in der Welt werde von Tag zu Tag größer.
Weiter fordern die Initiatoren, ausnahmslos alle Menschen anzusprechen, aber ohne indoktrinieren zu wollen. Ferner brauche es eine "'Demokratisierung' von Mission". Schließlich stehe nirgendwo, "dass die Mission, die Jesus uns gegeben hat, sich auf Spezialisten, professionelle Verkündiger, Theologen, Kleriker oder Mitglieder von Ordensgemeinschaften beschränkt".